Wettbewerbsintensiver Markt 25.02.2025 17:51:00

Telekom Austria-Aktie gibt nach: Telekom Austria drängt auf Umstellung des Glasfaser-Förderregimes

Telekom Austria-Aktie gibt nach: Telekom Austria drängt auf Umstellung des Glasfaser-Förderregimes

"Österreich ist ein sehr wettbewerbsintensiver Markt", sagte Vize-CEO Thomas Arnoldner am Montag. Was ihn seit Jahren stört: Der Glasfaser-Ausbau sei in Österreich extrem teuer, und das liege auch am Förderregime. Nicht die Baufirmen sollten gefördert werden, sondern Haushalte, die sich Glasfaseranschlüsse zulegen.

In den vergangenen Jahren seien 2,4 Mrd. Euro in Förderungen gepumpt worden. Das habe die Ausbaukosten massiv in die Höhe getrieben. "Wir sind selbst das Unternehmen, das am meisten Glasfaser ausbaut in Österreich, wir haben nichts gegen Glasfaserausbau", sagte Arnoldner. "Wir sind aber der Meinung: In Zeiten begrenzter Mittel sollte man diese verantwortungsvoll einsetzen." Die Anschlüsse einzelner Haushalte seien mit bis zu 80.000 Euro gefördert worden. "Um 80.000 stelle ich Ihnen einen SUV vor die Tür, der eine SIM-Karte eingebaut hat." Im Durchschnitt koste ein Glasfaser-Anschluss in Österreich 2.000 Euro, berichtete A1-Österreich-Chef Marcus Grausam. In Nordmazedonien würden die Kosten nur 200 Euro betragen.

Cloud-Lösungen sind am stärksten wachsendes Geschäftsfeld

Was für die Telekom Austria in Österreich gut läuft, ist das Geschäft mit Rechenzentren und Cloud-Lösungen, wo es noch immer zweistellige Wachstumsraten gebe, sagte Grausam. "Das ist unser am stärksten wachsendes Geschäftsfeld." Ein weiterer Investitionsschwerpunkt bleibt der 5G-Ausbau, aber auch der Glasfaser-Ausbau. "Wir erreichen 850.000 Haushalte direkt mit Glasfaser, ungefähr 1,5 Millionen Haushalte mit zumindest 300 Megabit und 2 Millionen Haushalte mit zumindest 100 Megabit." Es sei geplant, das Investitionsniveau in den kommenden Jahren und 2025 weiterhin hoch zu halten, "irgendwo wieder bei rund einer halben Milliarde Euro".

Keine Exit-Pläne für Belarus

Gut läuft das Geschäft in Belarus mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent im vierten Quartal. Allerdings kann die Telekom Austria wegen der gegenseitigen Sanktionen - Österreich gilt als "unfriendly country" - ihre Gewinne aus Belarus nicht herausholen. "Wir reden da von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag", sagte Arnoldner. Trotzdem gebe es für Weißrussland keine Exit-Pläne. Dafür habe man intern zwar rote Linien definiert, "die wir aber nicht öffentlich kommunizieren. Wir wollen niemanden einladen, diese roten Linien auszutesten." Man habe in Belarus fast 6 Millionen Kunden und über 2.000 Mitarbeiter, "die wir nicht im Stich lassen wollen".

In Österreich wird der Mitarbeiterstand seit etwa einem Jahrzehnt kontinuierlich reduziert. Das erfolge etwa, indem man frei werdende Positionen nicht nachbesetze, erklärte Grausam. "Die Reduktion ist zum größten Teil dem technischen Fortschritt geschuldet." Heuer sollen weitere 400 Stellen eingespart werden. Eine Zielvorgabe für den endgültigen Mitarbeiterstand habe man nicht definiert, weil es auch neue Geschäftsfelder gebe. Das aktuelle Geschäft könnte man mit 5.000 Leuten machen, man stehe derzeit bei 6.000 Vollzeit-Äquivalenten.

An der Börse in Wien verlor die Aktie der Telekom Austria letztendlich 2,38 Prozent auf 8,22 Euro.

APA

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Bildquelle: Telekom Austria,Telekom Austria Group

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