16.11.2017 12:20:44
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Telekom-Tochter OTE im Visier von aktivistischem Investor
Von Laurence Fletcher und Ben Dummett
LONDON (Dow Jones)--Griechenlands größter Telekommunikationskonzern OTE ist ins Visier eines aktivistischen Investors geraten. Der britische Hedgefonds Amber Capital drängt die Telekom-Tochter Hellenic Telecommunications Organization (OTE) vor dem bevorstehendem Verkauf eines Staatsanteils zu einem Kurswechsel. Amber Capital verlangt von dem Unternehmen, das zu 40 Prozent der Deutschen Telekom gehört und von dem Bonner DAX-Konzern auch operativ geführt wird, mehr Geld an seine Aktionäre auszuschütten, um auf diese Weise dem Aktienkurs auf die Sprünge zu helfen.
"Wir werden alle Alternativen in Betracht ziehen, wenn das OTE-Management unseren Ideen nicht aufgeschlossen gegenüber steht, einschließlich eines Aktionärsvotums", sagte Amber-Managing-Director Giuseppe di Mino in einem Interview. "Wir glauben, dass die Kapitalstruktur sehr ineffizient ist." Der Hedgefonds, der Anlagen im Wert von rund 1,7 Milliarden US-Dollar verwaltet, hält rund 1 Prozent an OTE.
Von OTE-CEO und Chairman Michael Tsamaz hieß es dazu in einer Stellungnahme, dass die Vorschläge von Amber Capital in Erwägung gezogen würden. Ein OTE-Sprecher sagte, das Management treffe sich regelmäßig mit Investoren, um sich deren Anliegen anzuhören. Einen Verbündeten könnte der Hedgefonds womöglich in der griechischen Regierung finden. Denn sollten die Forderungen von Amber Capital umgesetzt werden, würde der Erlös aus dem anstehenden Verkauf eines fünfprozentigen Anteils aus dem Besitz des Staates entsprechend höher ausfallen.
Amber befürchtet, dass die Deutsche Telekom ihre Position bei OTE ausnutzen und gegen die Pläne des Hedgefonds opponieren könnte, um den OTE-Aktienkurs niedrig zu halten für den Fall, dass der DAX-Konzern die 5 Prozent an OTE selbst übernehmen will. Die Deutsche Telekom kennt nach eigenen Angaben die Forderungen von Amber Capital. Man sei überzeugt, dass das OTE-Management im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre handeln werde, hieß es mit Blick auf potenzielle Aktienrückkäufe und die Dividendenpolitik von OTE aus Bonn lediglich.
In einer Zeit, in der aktivistische Investoren in Europa auf dem Vormarsch sind, ist Griechenland von deren Avancen bislang weitgehend verschont geblieben. Aus den vergangenen acht Jahren seien lediglich drei Fälle bekannt, in denen aktivistische Investoren bei griechischen Unternehmen aktiv geworden seien, geht aus einer Erhebung von Activist Insight hervor.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/brb/jhe
(END) Dow Jones Newswires
November 16, 2017 06:21 ET (11:21 GMT)
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