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19.10.2012 13:15:04

Terminal Tower - Pöchhacker zeigte Ex-ÖBB-Huber wegen Verleumdung an

ÖBB-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker hat den ehemaligen ÖBB-Chef Martin Huber wegen Verleumdung und falscher Zeugenaussagen im Zusammenhang mit dem Linzer Terminal Tower angezeigt. Laut Sachverhaltsdarstellung besteht der "dringende Verdacht", dass Huber bei Vernehmungen falsch ausgesagt habe und dass die "darin getätigten Verdächtigungen wissentlich erfolgt seien", teilte Pöchhackers Anwalt Richard Soyer am Freitag mit, auch das aktuelle "Format" berichtet über die Anzeige.

Rund um die Einmietung der Finanz im Linzer Bürohochhaus Terminal Tower im Jahr 2006 laufen Korruptionsermittlungen, auch im parlamentarischen U-Ausschuss wurde das Thema behandelt. Der Turm wurde von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und dem Baukonzern Porr gebaut.

Die inkriminierten Aussagen habe Huber sowohl im Ermittlungsverfahren vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) als auch im U-Ausschuss getätigt, sagte Soyer auf APA-Anfrage.

Konkret gehe es um Hubers Darstellung eines "angeblichen" Dreiergesprächs zwischen dem ehemaligen Porr-Manager und späteren ÖBB-Chef Huber, dem früheren Porr-Boss Pöchhacker und dem Immobilienmakler Ernst Karl Plech. Der Vertraute von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Plech, soll dabei laut Huber für die Einmietung der Finanzbehörde in den Turm 700.000 Euro Provision verlangt haben.

Plech hatte dies im U-Ausschuss im Mai vehement dementiert.

Pöchhackers Anwalt meint, Hubers Darstellung "hinkt an allen Ecken und Enden", die Aussagen passten nämlich "sowohl inhaltlich als auch in ihrem formalen Ablauf nicht zusammen und sind daher offenkundig unrichtig". Huber habe sich, so Soyer, in seiner Aussage neben dem Zeitpunkt "erstaunlich genau und minutiös" daran erinnern können, "dass dieser Termin in der Porr-Zentrale stattgefunden habe, er spontan zu diesem Gespräch hinzugezogen wurde und er, unmittelbar nachdem Plech gegangen war, unter vier Augen mit dieser Forderung konfrontiert wurde."

Ein derartiges Gespräch könne so nicht stattgefunden haben, das belegten Kalendereinträge und Aussagen, so der Rechtsvertreter Pöchhackers in einer Aussendung. "Es gab zwar im fraglichen Zeitraum ein Routinegespräch zwischen diesen drei Personen, allerdings in den Büroräumlichkeiten von Herrn Plech." Es widerspreche "jedem Hausverstand, zu einem Auswärtstermin 'spontan' hinzugeholt worden zu sein." Ebenso "absurd" erscheine es, "dass der offensichtliche Gastgeber des Gesprächs (Plech) sein eigenes Büro vor den beiden anderen verlassen" habe.

"Ein Großteil der Verdachtslage der Behörden gegen meinen Mandaten baut auf diesen mehrmals - mutmaßlich wissentlich - getätigten unrichtigen Behauptungen von Mag. Huber auf. Hier wurden eindeutig Grenzen überschritten", so Soyer. Die Sachverhaltsdarstellung sei am Mittwochvormittag bei der WKStA eingebracht worden, sagte der Anwalt auf Nachfrage.

(Schluss) snu/gru

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