07.03.2016 13:49:00

trans-o-flex: Familien wollen Post-Tochter erneut sanieren

Die verlustträchtige Deutschland-Tochter der Österreichischen Post, trans-o-flex, geht zurück an deutsche Investoren-Familien. Die Familie Amberger, Alleingesellschafterin des Logistikunternehmens Loxxess aus Tegernsee, und die Gebrüder Schoeller hatten die trans-o-flex bereits 1995 erworben, saniert und 1998 an die Deutsche Post verkauft.

Die Österreichische Post übernahm trans-o-flex dann 2006 und 2008 in zwei Schritten. Der damalige Kaufpreis betrug etwas mehr als 300 Mio. Euro.

Wie viel der teilstaatliche österreichische Konzern jetzt für die trans-o-flex wiederbekommt, wurde am Montag nicht bekannt gegeben. Der Deal muss noch von den deutschen Kartellbehörden abgesegnet werden.

Die trans-o-flex hat in den vergangenen Jahren jeweils Verluste im einstelligen Millionenbereich geschrieben, bei einem Umsatz von zuletzt 500 Mio. Euro im Jahr 2014. Das Logistikunternehmen, das auf die Lieferung von Medikamenten sowie Elektronikartikeln an Geschäftskunden spezialisiert ist, beschäftigt 1.900 Mitarbeiter und betreibt 91 eigene Betriebsstellen in Deutschland und Österreich.

Der harte Wettbewerb am Heimatmarkt Deutschland machte der trans-o-flex in den vergangenen Jahren zu schaffen. Die Österreichische Post musste immer wegen der Tochter mehrere Male Abschreibungen vornehmen, vor knapp einem Jahr stand sie nur mehr mit etwas mehr als 100 Mio. Euro in den Büchern. In der Bilanz für das Jahr 2015 hinterließ die deutsche Tochter ebenfalls tiefe Spuren: Wertminderungen in Höhe von 125,8 Mio. Euro allein auf trans-o-flex ließen den Gewinn des Konzerns einbrechen. Das Periodenergebnis brach von 146,8 Mio. Euro im Jahr 2014 auf 71,6 Mio. Euro nach Sondereffekten ein.

Die neuen (alten) Eigentümer der trans-o-flex rechnen damit, dass die deutschen Wettbewerbshüter den Deal in drei bis vier Wochen absegnen. "Der Anteil von trans-o-flex am deutschen Paketmarkt dürfte unter fünf Prozent liegen, insofern sehen wir hier keine Hindernisse", so Peter Amberger am Montag in einer Aussendung.

Im Jahr 1995 hatte die trans-o-flex übrigens bereits einen Umsatz von knapp 1 Mrd. DM - also ebenfalls eine halbe Milliarde Euro - erzielt.

(Schluss) snu/stf

ISIN AT0000APOST4 WEB http://www.post.at

Analysen zu Österreichische Post AGmehr Analysen

13.09.24 Österreichische Post Erste Group Bank
13.02.24 Österreichische Post neutral Erste Group Bank
24.02.23 Österreichische Post neutral Erste Group Bank
19.05.22 Österreichische Post Erste Group Bank
18.03.22 Österreichische Post Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Österreichische Post AG 28,75 -0,35% Österreichische Post AG