10.08.2023 18:59:43
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Inflation steigt im Juli auf 3,2 Prozent - Kernrate sinkt
Der Inflationsdruck in den USA ist im Juli in der Gesamtrate gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Zudem sank die Kernrate wider Erwarten, was die Fed von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,7 (Vormonat: 4,8) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine konstante Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 5. August zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 21.000 auf 248.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 230.000 vorhergesagt.
US-Realeinkommen stagnieren im Juli
Die Realeinkommen in den USA sind im Juli gegenüber dem Vormonat konstant geblieben. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Juni ein Anstieg um 0,9 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Juli saison- und inflationsbereinigt 380,25 US-Dollar nach 380,41 Dollar im Vormonat.
Opec hält an Prognosen für Ölnachfrage weitgehend fest
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet weiterhin mit einem starken Anstieg der Ölnachfrage, der den Schritt ihres größten Mitglieds Saudi-Arabien zur Drosselung der Produktion in Frage stellt. Das in Wien ansässige Kartell erklärte in seinem Monatsbericht, dass es mit einem Anstieg der Ölnachfrage um 2,4 Millionen Barrel pro Tag in diesem Jahr und um weitere 2,2 Millionen Barrel pro Tag im nächsten Jahr rechnet. Diese Prognosen blieben gegenüber dem vergangenen Monat unverändert.
Scholz sieht in Bekämpfung des Fachkräftemangels jahrzehntelange Aufgabe
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland eine voraussichtlich jahrzehntelange Aufgabe. Deutschland habe "jetzt 10, 20, vielleicht sogar 30 Jahre" vor sich, in denen über Aus- und Weiterbildung alle Potenziale in der Bevölkerung ausgeschöpft werden müssten, sagte Scholz beim Besuch eines Mittelstandsunternehmens im thüringischen Waltershausen. Es müssten "wirklich alle Möglichkeiten, die wir hierzulande haben, genutzt werden".
Habeck drängt Lindner zu stärkerer Entlastung der Industrie
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat von Finanzminister Christian Lindner (FDP) eine stärkere Entlastung der Industrie gefordert. "Wir brauchen zielgerichtete Impulse für Investitionen und steuerliche Abschreibungen in einem Umfang, dass es wirkt", sagte Habeck der Wirtschaftswoche. Er schlug "bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Klimainvestitionen, für Ausgaben in Forschung und Entwicklung und auch bessere steuerliche Abschreibungsregelungen wie die degressive Afa" (Absetzung für Abnutzung) vor.
Habeck: EU-Entscheidung zu "Carbon-Leakage"-Beihilfe wichtiges Signal
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Bedeutung der Entscheidung der EU-Kommission zu Beihilfen für energieintensive Unternehmen betont. Diese Unternehmen müssen aufgrund des Emissionshandelssystems in Deutschland höhere Brennstoffpreise zahlen - und dürfen diese jetzt vom Bund teilweise erstattet bekommen. Damit soll verhindert werden, dass energieintensive Unternehmen in Länder mit einer weniger strengen Klimapolitik abwandern, also ihre Emissionen verlagern ("Carbon Leakage").
Weitere Offshore-Windparks in der Nordsee können geplant werden
Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge für weitere Offshore-Windparks in der Nordsee bekannt gegeben. Auf vier Seeflächen, die zwischen 40 und rund 100 Kilometern vor der Insel Norderney liegen, sollen bis 2028 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,8 Gigawatt entstehen, wie die Behörde mitteilte. Dabei floss erstmals neben einem Geldgebot auch die Umweltverträglichkeit des Ausbaus in das Gebotsverfahren mit ein.
Montenegro ernennt neuen pro-europäischen Ministerpräsidenten
Zwei Monate nach der Wahl in Montenegro hat Präsident Jakov Milatovic einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Der Vorsitzende der pro-europäischen Partei Europa Jetzt, Milojko Spajic, werde mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt, erklärte Milatovic. Montenegro brauche eine "stabile politische Regierung mit einem unbestreitbaren europäischen Profil", sagte er.
Ukrainische Behörden fordern Einwohner von Kupjansk zum Verlassen der Stadt auf
Angesichts der vorrückenden russischen Truppen haben die Behörden der ukrainischen Stadt Kupjansk im Nordosten des Landes die Einwohner zum Verlassen der Stadt aufgerufen. In Anbetracht der "schwierigen Sicherheitslage und der zunehmenden Bombardierung" sollten sich die Menschen an "einen sichereren Ort" begeben, teilte die Stadtverwaltung im Online-Dienst Telegram mit. Bereits am Montag hatte Russland einen Vorstoß in Richtung Kupjansk gemeldet.
Trump plädiert bei neuen Anklagepunkten auf nicht schuldig
Der frühere US-Präsident Donald Trump und sein persönlicher Assistent Walt Nauta haben in der Dokumentenaffäre in zusätzlichen Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Trump ließ sich bei einem Gerichtstermin in Fort Pierce im Bundesstaat Florida durch seine Anwälte vertreten. Der 77-jährige Republikaner hatte bereits vergangene Woche erklärt, dass er an der Anhörung nicht teilnehmen werde und auf nicht schuldig plädiere.
Indiens Regierung übersteht Misstrauensvotum
Die Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi hat wie erwartet ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Der Antrag wurde bei einer Abstimmung im Unterhaus abgelehnt, wie Fernsehaufnahmen zeigten. Zuvor hatten Abgeordnete der Opposition den Sitzungssaal verlassen, darunter auch der Vorsitzende der Kongresspartei, Rahul Gandhi.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 10, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)

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