05.09.2023 18:59:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Scholz will Standort Deutschland weiter mit Beihilfen stärken

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will den Standort Deutschland in der aktuellen Transformation weiter mit staatlichen Beihilfen für unternehmerische Investitionen stärken. In einer Rede auf der Internationalen Automobilausstellung IAA Mobility zeigte er sich zuversichtlich, dass Deutschland trotz der Herausforderungen durch den Umbau zur Klimaneutralität eine Zukunft als Standort für die Automobilindustrie hat. Die Bundesregierung schaffe aktuell die Voraussetzungen dafür, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral werde und "zugleich starkes Industrieland" bleibe, wie Scholz laut vorab verteiltem Redetext sagte.

Scholz: Wir werden die Exportnation bleiben, die wir sind

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Kritik am Export-Modell der deutschen Wirtschaft zurückgewiesen. Es gebe immer wieder Zeiten, in denen einige Länder mit ihrem Wachstum schwächeln und dies würde dann auch in Deutschland zu spüren sein. Wer dann aber "aufgeregt diskutiert, dass die Exportstärke der deutschen Wirtschaft eigentlich ihr Fehler sei - der hat mich jedenfalls als seinen Gegner", sagte Scholz auf Internationalen Automobilausstellung IAA Mobility in München. "Wir werden die Exportnation bleiben, die wir sind. Und wir werden das auch in Zeiten durchstehen, in denen einige Märkte schwächeln."

VDA: Standortbedingungen werden hierzulande immer schwieriger

Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie VDA, Hildegard Müller, hat die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland beklagt. Auf der Eröffnung der Internationalen Automesse IAA Mobility in München sagte sie, dass Investitionen in Deutschland zurückgingen und hohe Strompreise und Abgaben es für die Wirtschaft schwerer machten.

Geywitz: 2024 wird noch einmal sehr schwieriges Jahr für Baubranche

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) erwartet 2024 erneut ein sehr schwieriges Jahr für die Bauwirtschaft und setzt deshalb nach eigenen Angaben auf schnell wirksame Maßnahmen zur Stützung der Baukonjunktur. "Klar ist, der Markt wird sich gewöhnen auch an das jetzige Zinsniveau", sagte Geywitz. "Aber das wird 2024 noch einmal ein sehr, sehr schwieriges Jahr für die Baubranche, bis wir davon ausgehen können dass 2025 auch alle Marktakteure sich an die neuen Bedingungen gewöhnt haben", sagte sie voraus.

Klage wegen Untätigkeit der Finanzämter bei Grundsteuerreform angekündigt

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) und der Eigentümerverband Haus & Grund (H&G) wollen gegen das Vorgehen vieler Finanzämter bei der Grundsteuerreform klagen. "Millionen Einsprüche gegen Grundsteuerwertbescheide werden von den Finanzämtern seit über einem halben Jahr nicht bearbeitet", erklärten beide Verbände. Es sei ein "Unding", dass Bürgerinnen und Bürgern eine gerichtliche Klärung so verwehrt werde. Denn nur wenn ein Einspruch gegen den Grundsteuerbescheid abgelehnt werde, sei der Weg zum Finanzgericht möglich.

Stark-Watzinger will massiv in Fusion investieren

Mit einem neuen Förderprogramm zur Fusionsforschung will die Bundesregierung laut Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) "massiv und technologieoffen" in Kernfusion investieren. Auch wolle man "ein Fusionsökosystem mit der Industrie schaffen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit wird." Die Frage sei nicht mehr, ob die Fusion komme. "Die Frage ist vielmehr, ob Deutschland dabei ist", betonte die FDP-Politikerin. Das sei ihr Ziel, erklärte Stark-Watzinger. Die Energiekrise habe allen vor Augen geführt, wie essenziell eine saubere, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung sei. Fusion sei "die riesige Chance, all unsere Energieprobleme zu lösen".

Polen will Verteidigungsetat angesichts des Ukraine-Krieges erheblich aufstocken

Wegen Sicherheitsbedenken angesichts des Krieges im Nachbarland Ukraine will das Nato-Land Polen seinen Verteidigungsetat erheblich aufstocken. Im kommenden Jahr werde Warschau "137 Milliarden Zloty (rund 30,6 Milliarden Euro) und damit mehr als vier Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben", sagte Präsident Andrzej Duda am Dienstag laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Das ist ein Anstieg gegenüber den bereits in diesem Jahr eingeplanten vier Prozent und weitaus mehr als die von den Nato-Partnern vereinbarten zwei Prozent.

EZB: APP-Anleihebestände sinken im August weniger stark

Der Abbau der von der Europäischen Zentralbank (EZB) unter dem APP-Programm erworbenen Anleihebestände hat sich im August verlangsamt. Wie die EZB mitteilte, sanken die Bestände um 17,995 (Juli: -31,310) Milliarden Euro. Die APP-Bestände an öffentlichen Anleihen verringerten sich um 16,598 (-26,424) Milliarden Euro und die an Unternehmensanleihen um 0,986 (-3,158) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds blieben unverändert, nachdem sie im Juli um 1,170 Milliarden Euro abgenommen hatten. Die ABS-Bestände sanken um 0,411 (-0,558) Milliarden Euro.

Fed/Waller aktuell für abwartende Haltung - keine schnelle Zinserhöhung

Fed-Gouverneur Christopher Waller sieht derzeit keinen Grund für eine kurzfristige Zinsanhebung. Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuteten darauf hin, dass die Fed vorsichtig vorgehen könne, so Waller, der sich damit im Einklang mit der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell auf dem jährlichen Treffen der Bank in Jackson Hole Ende vergangenen Monats befindet. "Es gibt nichts, was darauf hindeutet, dass wir in nächster Zeit irgendetwas tun müssen", so Waller.

Auftragseingang der US-Industrie im Juli gesunken

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Juli um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat verringert. Es war der erste Rückgang nach vier Anstiegen in Folge. Volkswirte hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 2,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Auftragseingang um 2,3 Prozent gestiegen.

Saudi-Arabien verlängert Förderkürzung

Saudi-Arabien verlängert seine Förderkürzung bis Ende des Jahres. Wie die offizielle Presseagentur des Landes unter Berufung auf einen Vertreter des Energieministeriums berichtete, soll die Drosselung der Ölproduktion um 1 Million Barrel am Tag nun bis Ende Dezember andauern. Die Förderung im Oktober, November und Dezember werde bei rund 9 Millionen Barrel am Tag liegen. Die Kürzung war im Juli implementiert worden und zunächst bis Ende September verlängert worden. Russland teilte laut Medienberichten ebenfalls mit, die Förderkürzung zu verlängern.

Bericht: Modi will Namen seines Landes von Indien in "Bharat" ändern

In Indien haben sich am Dienstag Vermutungen verdichtet, wonach Regierungschef Narendra Modi den offiziellen Namen seines Landes abschaffen und in "Bharat" ändern will. In einem offiziellen Schreiben an die Teilnehmer des G20-Gipfels am Wochenende lädt Präsidentin Draupadi Murmu die Staats- und Regierungschefs als "Präsidentin von Bharat" zu einem Staatsbankett ein.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Conference Board Index für Beschäftigungstrend Juli revidiert auf 114,71 von 115,45

Brasilien Industrieproduktion Juli -0,6% gg Vormonat - IBGE

Brasilien Industrieproduktion Juli -1,1% gg Vorjahr - IBGE

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

September 05, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)

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