11.10.2023 13:29:44
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ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB: Inflationserwartungen von Konsumenten steigen im August
Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum sind im August gestiegen und lagen weiterhin deutlich oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 3,5 (Juli: 3,4) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation bei 2,5 (2,4) Prozent.
EZB/Knot sieht noch weiten Weg zur Preisstabilität
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach den Worten von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot bedeutende Fortschritte bei der Eindämmung der Inflation gemacht, hat aber trotzdem noch einen weiten Weg vor sich. "Ich glaube, dass die Politik derzeit gut aufgestellt ist", sagte Knot bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Marrakesch, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die EZB habe eine glaubwürdige Perspektive, die Inflation bis 2025 auf ihren Zielwert von 2 Prozent zu senken.
IWF fordert straffere Fiskalpolitik - Konflikt mit Klimazielen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer weltweit zu starken Staatsverschuldung und sieht für die meisten Länder die Notwendigkeit einer strafferen Fiskalpolitik. Das steht jedoch im Widerspruch zu den finanziellen Erfordernissen, die sich aus dem Ziel eines CO2-neutralen Wirtschaftens ergibt. Nach den Projektionen des IWF wird der Euroraum in den nächsten fünf Jahren die konservativste Finanzpolitik betreiben: Sein aggregiertes Haushaltsdefizit wird demnach von 3,4 Prozent 2023 auf 2,1 Prozent 2028 zurückgehen, wobei auch für Deutschland durchgehend Haushaltsdefizite unterstellt werden (Rückgang von 2,9 auf 0,5 Prozent).
Weltwirtschaft und Inflation zentrale Themen von IWF-Tagung - Kreise
Die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank vom 9. bis 15. Oktober in Marrakesch steht nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen vor allem im Zeichen von Debatten über die angespannte Lage der Weltwirtschaft und die hohe Inflation. Weitere Themen sollen der Klimawandel, die internationale Verschuldung, die IWF-Quotenüberprüfung, die Reform der Weltbank und Kryptowährungen sein. "Zentrale Themen, die wir dort besprechen werden, sind natürlich die angespannte weltwirtschaftliche Lage und die weiterhin sehr hohe Inflation", sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter in Berlin.
Kabinett beschließt Gesetzentwurf zur Förderung geordneter Kreditzweitmärkte
Das Bundeskabinett hat den Entwurf des Kreditzweitmarktförderungsgesetzes beschlossen, mit dem unter anderem eine EU-Richtlinie über Kreditkäufer und Kreditdienstleister umgesetzt wird. Das teilte das Bundesfinanzministerium mit. Durch den Gesetzentwurf werde der Abbau notleidender Kreditpositionen in Bankbilanzen gefördert. Die harmonisierten Vorgaben der EU-Richtlinie schüfen einen europaweit einheitlichen Rahmen für den Ankauf notleidender Kredite. Sie gewährleisteten das hohe Schutzniveau für die Schuldnerinnen und Schuldner, das in Deutschland für Inkassodienstleister bereits weitgehend Standard sei.
Chemieindustrie: Brauchen mehr Tempo beim Brückenstrompreis
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) drängt Bund und Länder angesichts der zugespitzten Lage zu mehr Tempo bei der Bereitstellung von günstigerer Energie. Vor der Ministerpräsidentenkonferenz forderte der Verband die Länderchefs auf, die Bundesregierung von der Einführung eines staatlich subventionierten Brückenstrompreises zu überzeugen. Außerdem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. "Deutschland kann sich Schwerfälligkeit und Endlos-Debatten nicht länger leisten. Mit jedem Tag spitzt sich die Lage unserer Unternehmen weiter zu", sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup.
Verband: Energetische Sanierung von Gebäuden kommt im Schneckentempo voran
Die energetischen Sanierungen kommen in Deutschland nur im Schneckentempo voran. Einer Studie im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) zufolge hat sich die Sanierungsquote in diesem Jahr auf 0,83 Prozent verringert, nach 0,88 Prozent im Vorjahr. Diese geringe und absteigende Sanierungstätigkeit sei "alarmierend", so der Verband.
Bitkom: Kryptowährungen spielen für deutsche Wirtschaft noch keine Rolle
In der deutschen Wirtschaft spielen Kryptowährungen aktuell noch keine Rolle. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom nutzen nur knapp 2 Prozent aller Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten Kryptowährungen wie etwa Bitkom und Ethereum. Lediglich 3 Prozent können sich das für die Zukunft vorstellen. Die große Mehrheit von 87 Prozent setzt nicht auf Kryptowährungen und kann sich das auch nicht vorstellen.
Israels Armee: Mindestens 169 Soldaten bei Kämpfen mit Hamas getötet
Bei den Kämpfen mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sind auf israelischer Seite nach Armeeangaben mindestens 169 Soldaten getötet worden. "Seit heute Morgen informieren wir die Familien von 169 israelischen Soldaten, die im Kampf gefallen sind", sagte Armeesprecher Daniel Hagari vor Journalisten. Auch die Familien von 60 entführten und in den Gazastreifen verschleppten Menschen seien kontaktiert worden. Am Dienstag meldete die israelische Armee, dass in Israel und rund um den Gazastreifen die Leichen von etwa 1.500 Hamas-Kämpfern gefunden worden seien.
Israel: Zahl der Toten nach Hamas-Angriff auf 1.200 gestiegen
Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel ist die Zahl der Todesopfer auf israelischer Seite auf mehr als 1.000 gestiegen. "Die Zahl der Todesopfer beträgt erschütternde 1.200 tote Israelis", sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Mittwoch. Bei der "überwiegenden Mehrheit" handele es sich um Zivilisten, fügte Conricus hinzu. In einer vorherigen Bilanz war von 1.000 Toten die Rede gewesen. Nach den neuen Informationen der Verteidigungsstreitkräfte Israels wurden auf israelischer Seite über 2.800 Menschen verletzt.
Mehr als 260.000 Palästinenser aus ihren Häusern geflohen
Angesichts der israelischen Vergeltungsangriffe auf den Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet nach UN-Angaben mehr als 260.000 Menschen aus ihren Häusern geflohen. "Mehr als 263.934 Menschen im Gazastreifen haben mutmaßlich ihre Häuser verlassen", erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) in Genf. "Diese Zahl dürfte noch steigen." Die Nummer der Binnenvertriebenen im Gazastreifen sei die höchste Zahl seit 2014, erklärte das UN-Büro weiter.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 6. Okt +0,6% auf 179,3 (Vorwoche: 178,2)
US/MBA Purchase Index Woche per 6. Okt +0,7% auf 137,5 (Vorwoche: 136,6)
US/MBA Refinance Index Woche per 6. Okt +0,3% auf 385,8 (Vorwoche: 384,6)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
October 11, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)

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