03.11.2023 13:30:01

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Schnabel: EZB muss hartnäckig und wachsam bleiben

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel mit Hartnäckigkeit und Wachsamkeit dafür sorgen, dass nach dem anfänglich raschen Rückgang der Inflation nun auch die "letzte Meile" bis zu glatt 2 Prozent schnell genug gelingt. Schnabel sagte laut veröffentlichtem Text bei einer Rede in St. Louis, der Erfolg werde entscheidend von der Gestaltung der Geldpolitik und ihrer wirksamen Übertragung abhängen. "Die große Ungewissheit bezüglich dieser beiden Faktoren sowie das Risiko neuer angebotsseitiger Schocks, die die Inflation erneut von unserem Ziel wegziehen, machen diesen Teil des Disinflationsprozesses zum schwierigsten", sagte Schnabel.

BGA: Krisen belasten weiterhin den Außenhandel

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat die rückläufigen Außenhandelszahlen auf internationale Krisen und Belastungsfaktoren zurückgeführt. "Der deutsche Außenhandel leidet", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. Die konjunkturellen Schwierigkeiten belasteten die Unternehmen und sorgten für schlechte Stimmung. "Auslöser sind noch immer die Nachwehen der Energiepreiskrise, die notwendige Inflationsbekämpfung der EZB und das Schwächeln unserer wichtigsten Wirtschaftspartner - global und im Binnenmarkt."

LBBW: Deutscher Außenhandel bleibt im Abwärtstrend

Der Abwärtstrend für den deutschen Außenhandel hat sich seit Jahresbeginn nahezu ungebrochen fortgesetzt, befindet LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch. "Das ist eine etwas beunruhigende Tendenz, zumal wir für den wichtigen Handelspartner USA im kommenden Jahr eine deutliche Wachstumsverlangsamung erwarten. Es sieht daher nicht so aus, als würde der Außenhandel alsbald der benötigte Konjunkturtreiber für die deutsche Wirtschaft werden", erklärte Niklasch.

DIHK: Nachfrageschwäche liegt wie Blei auf Auslandsgeschäft

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat angesichts der jüngsten Exportzahlen eine Nachfrageschwäche aus dem Ausland und Belastungen am Standort Deutschland beklagt. "Die Talfahrt der vergangenen Monate für den deutschen Export setzt sich fort. Das dritte Quartal endet mit einem deutlichen Minus für unsere Außenwirtschaft", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Die Nachfrageschwäche aus dem Ausland angesichts der abgekühlten Weltkonjunktur gepaart mit einer enormen Kosten- und Bürokratiebelastung hierzulande liegt wie Blei auf dem Auslandsgeschäft."

Ifo-Institut: Geschäftsklima für Selbstständige trübt sich ein

Das Geschäftsklima für Selbstständige hat sich nach Angaben des Ifo-Instituts verschlechtert. Der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbstständige sank im Oktober nicht saisonbereinigt auf minus 16,2 Punkte von minus 14,4 im September, wie das Institut mitteilte. "Im September sah es nach einem Lichtblick für die Selbständigen aus. Dieser Eindruck hat sich im Oktober nicht bestätigt", sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. "Die Situation der Selbständigen bleibt angespannt."

Eurozone-Arbeitslosenquote im September gestiegen

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im September gestiegen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent, nachdem sie im August bei 6,4 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,5 Prozent prognostiziert.

Kronberger Kreis: Industriestratgie des BMWi nicht überzeugend

Die wirtschaftsliberalen Ökonomen des Kronberger Kreises haben die neue Industriestrategie des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) als nicht überzeugend kritisiert und Reformen zur Verbesserung des Industrie- und Wirtschaftsstandorts Deutschland gefordert. "Die aktuellen Probleme der deutschen Industrie gefährden die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und den künftigen Wohlstand, da hierzulande viele Dienstleistungen eng mit der Industrie verbunden sind", erklärte der Sprecher des Kronberger Kreises, Lars Feld.

Scholz erörtert mit Xi Wirtschaftsfragen und Geopolitik

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in einer Videokonferenz über die bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit im Wirtschaftsbereich gesprochen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. "Thema des Gesprächs war auch der Terrorangriff der Hamas auf Israel und die aktuelle Situation in der Region", teilte Hebestreit mit.

SPD-Abgeordnete fordern Verlagerung von Asylverfahren

SPD-Bundestagsabgeordnete fordern die Verlagerung von Asylverfahren außerhalb Europas. In einem Impulspapier fordern die Sozialdemokraten Lars Castellucci, Frank Schwabe und Fabian Funke für die "Einrichtung von 'Migrationszentren' in sicheren Drittstaaten als Anker- und Anlaufpunkt für Schutzsuchende", berichtete der Spiegel. Erst nach Bearbeitung ihrer Anträge sollten asylberechtigte Migrantinnen und Migranten in EU-Staaten einreisen dürfen.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 03, 2023 08:30 ET (12:30 GMT)

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