29.11.2023 13:29:41
|
ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD senkt Wachstumsprognosen für Euroraum weiter
Die Wachstumsaussichten für Europa haben sich nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weiter eingetrübt, während sich die für die USA erneut verbessert haben. Wie aus dem aktuellen Wirtschaftsausblick der Organisation hervorgeht, rechnet die OECD damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums 2023 um 0,6 (Juni-Prognose: 0,9) Prozent steigen wird und 2024 um 0,9 (1,5) Prozent. Für 2025 werden erneut 1,5 Prozent prognostiziert. Schon im Juni hatte die OECD ihre Prognosen für Europa gesenkt. Für die USA erwartet sie jetzt BIP-Anstiege von 2,4 (1,4), 1,5 (1,4) und 1,7 Prozent.
Euroraum-Wirtschaftsstimmung steigt im November leicht
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im November leicht aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung stieg auf 93,8 Punkte von 93,5 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf 93,7 Zähler gerechnet. Der für die gesamte Europäische Union (EU) berechnete Indikator erhöhte sich auf 93,7 Punkte von 93,2 im Vormonat.
HVPI-Inflation in Spanien lässt im November nach
Der Inflationsdruck in Spanien hat sich im November abgeschwächt. Nach Angaben der Statistikbehörde INE sank die Jahresrate beim Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,2 (Vormonat: 3,5) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 3,1 Prozent gerechnet. In der nationalen Berechnung sank die jährliche Inflationsrate ebenfalls auf 3,2 (3,5) Prozent.
DIW: Konjunkturbarometer fällt im November weiter
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sinkt im November den dritten Monat in Folge und steht mit nun 85,3 Punkten fast drei Punkte niedriger als im Oktober. Das gab das Institut bekannt. Damit entferne sich der Barometerwert deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt. Nachdem diese im dritten Quartal 2023 minimal um 0,1 Prozent geschrumpft sei, seien die Aussichten auf ein kleines Plus im vierten Quartal zwar weiterhin intakt. "Die deutsche Wirtschaft kommt nur mühsam aus dem Tal heraus", sagte aber Timm Bönke, der Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW.
De Guindos: EZB verringert Überschussliquidität
Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos für einen Abbau der Überliquidität im Bankensystem des Euroraums sorgen. In einem Interview mit den Zeitungen De Standard und La Libre sprach sich De Guindos allerdings gegen eine Anhebung der Mindestreserveanforderungen an Banken aus, die von einigen EZB-Ratsmitgliedern favorisiert wird.
SPD: Für Reform der Schuldenbremse warten alle auf Merz
Die SPD fordert die Ministerpräsidenten der Union auf, sich im Streit um eine Reform der Schuldenbremse gegen Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) durchzusetzen. "Die Reform der Schuldenbremse ist überfällig, um sinnvoll in die Zukunft Deutschlands investieren zu können. Das haben die CDU-Ministerpräsidenten längst verstanden und es ist gut, dass sie sich das Wort nicht verbieten lassen", sagte Fraktionsvize Dirk Wiese der Rheinischen Post. Die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe "die notwendige Diskussion beflügelt - innerhalb der CDU", ergänzte der SPD-Politiker. "Jetzt warten alle nur auf Friedrich Merz", meinte Wiese.
Forsa: Die Haushaltskrise verfestigt die Unzufriedenheit mit der Ampel
Die aktuelle Haushaltskrise verfestigt und verstärkt laut Forsa-Chef Manfred Güllner zum Teil noch die Unzufriedenheit mit der Arbeit der amtierenden Bundesregierung. Wie das nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts entstandene Haushaltsdefizit behoben werden kann, darüber gingen die Meinungen der Anhänger der drei Regierungsparteien deutlich auseinander: Während die Anhänger der SPD und der Grünen eher an neue Schulden und an Steuererhöhungen denken, hielten die Anhänger der FDP wie die der CDU/CSU eher Kürzungen bei den Sozialleistungen für den richtigen Weg. "Hier offenbart sich somit großer Sprengstoff für den Zusammenhalt der Ampel-Parteien", sagte Güllner.
Verband sieht Wohnungsbau im freien Fall
Nachdem die sozial orientierten Wohnungsunternehmen zuletzt bereits reihenweise Projekte des bezahlbaren Wohnungsbaus absagen mussten, verschlimmert sich die Lage nach einer Umfrage des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW nun weiter. Im Jahr 2024 seien weitere 22 Prozent und 2025 sogar 38 Prozent der bereits eingedampften Neubaupläne nicht realisierbar, teilte der Verband zum Tag der Wohnungswirtschaft mit, der am Mittwoch in Berlin stattfindet. Über zwei Drittel der GdW-Wohnungsunternehmen würden in den kommenden beiden Jahren nach gegenwärtiger Lage gar keine Wohnungen mehr errichten können - für 2024 gaben dies konkret 68 Prozent und für das Jahr danach 69 Prozent der Unternehmen an.
DIHK: Fachkräfteengpass gefährdet Erfolg in Schlüsseltechnologien
Fachkräfteengpässe gefährden in Deutschland den Erfolg in wichtigen Schlüsseltechnologien. Das ergab der Fachkräftereport der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). In der Gesamtwirtschaft blieben nach der aktuellen Schätzung 1,8 Millionen Stellen unbesetzt, was in diesem Jahr laut DIHK zu einem wirtschaftlichen Schaden von rund 90 Milliarden Euro führt. Trotz wirtschaftlicher Stagnation könne jeder zweite Betrieb in Deutschland offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen.
Karlsruhe: Wahlrechtsreform von 2020 mit Grundgesetz vereinbar
Die 2020 noch unter der großen Koalition beschlossene Wahlrechtsreform ist verfassungsgemäß. Eine Klage der damaligen Oppositionsfraktionen von FDP, Grünen und Linkspartei scheiterte vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Nach einer neuen Reform aus diesem Jahr ist das Wahlrecht von 2020 zwar weitgehend überholt, der aktuelle Bundestag wurde aber noch auf seiner Grundlage gewählt.
Verfassungsschutz warnt vor akuter Gefahr islamistischer Anschläge
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat angesichts des Krieges im Nahen Osten vor der akuten Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland gewarnt. Das Anschlagsrisiko habe "eine neue Qualität" erreicht, erklärte Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang in Berlin. "Die Gefahr ist real und so hoch wie seit langem nicht mehr." Der Verfassungsschutz arbeite "mit Hochdruck daran, um potenzielle Planungen gegen die Sicherheit von Jüdinnen und Juden, israelischen Einrichtungen, aber auch von Großveranstaltungen zu durchkreuzen".
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Nov Verbrauchervertrauen 72,8 (Okt: 70,6)
Belgien Nov Verbraucherpreise +0,76% (Okt: +0,36%) gg Vorjahr
US/MBA Market Index Woche per 24. Nov +0,3% auf 176,1 (Vorwoche: 175,6)
US/MBA Purchase Index Woche per 24. Nov +4,7% auf 144,9 (Vorwoche: 138,4)
US/MBA Refinance Index Woche per 24. Nov -8,9% auf 327,8 (Vorwoche: 359,9)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!