20.10.2023 08:59:40

ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Stärkster Rückgang der Erzeugerpreise seit 1949

Die deutschen Erzeugerpreise sind im September im Rekordtempo gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fielen sie gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,7 Prozent. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Minus von 14,2 Prozent gerechnet. Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen, erklärten die Statistiker. So waren die Erzeugerpreise im August und September des vergangenen Jahres infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Datenreihe, nämlich um jeweils 45,8 Prozent.

Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken im September

Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im September deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis eines Frühindikators mitteilte, fielen die Ausfuhren in sogenannte Drittstaaten gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 3,4 Prozent auf 57,0 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 8,7 Prozent niedriger.

Ministerium: Steuereinnahmen setzen im September Aufwärtstrend fort

Die deutschen Steuereinnahmen sind im September um 13,3 Prozent gestiegen und haben damit ihren Aufwärtstrend aus den Vormonaten fortgesetzt. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Grund für den Anstieg waren Sondereffekte bei der Lohnsteuer sowie ein kräftiger Einnahmeanstieg bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge. Der Ausblick für die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft bleibt laut Finanzministerium gedämpft.

Powell signalisiert anhaltende Fed-Zinspause

US-Notenbankchef Jerome Powell hat sich erfreut über den Rückgang der Inflation in diesem Sommer gezeigt. Der Fed-Vorsitzende deutete an, dass die Zentralbank die Zinssätze wahrscheinlich nicht erneut anheben wird, es sei denn, sie sehe eindeutige Anzeichen dafür, dass eine stärkere Wirtschaftstätigkeit diese Fortschritte gefährde. "In Anbetracht der Unsicherheiten und Risiken und der Tatsache, wie weit wir gekommen sind, geht der Ausschuss vorsichtig vor", sagte Powell in seinen vorbereiteten Bemerkungen für eine Rede in New York. "

Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte wie erwartet unverändert belassen. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,45 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,2 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert und dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.

Ifo-Präsident Fuest gegen Einführung eines Industriestrompreises

Ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich erneut gegen die Einführung eines Industriestrompreises zur Unterstützung der energieintensiven Firmen ausgesprochen. In einem Beitrag für den jüngsten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums schrieb Fuest, dass die Idee solch eines zeitlich begrenzten Brückenstrompreises "nicht tragfähig" ist. Es wird erwartet, dass der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgeschlagene staatlich subventionierte Industriestrompreis ein Thema auf dem Koalitionsausschuss am Nachmittag sein wird. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) lehnt ihn ab.

Armee: Israel evakuiert Stadt an Grenze zum Libanon

Nach Zusammenstößen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär die geplante Evakuierung der Stadt Kirjat Schmona bekanntgegeben. Die Behörden hätten die Umsetzung eines Plans angekündigt, mit dem die rund 25.000 Einwohner der Stadt evakuiert und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden sollen, erklärte die Armee. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatten sich auch die Spannungen an der nördlichen Grenze Israels zum Libanon verstärkt. International wird daher ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet.

Saudi-Arabien warnt vor "gefährlichen Folgen" einer Eskalation in Nahost

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman hat bei einem Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak in Riad vor den "gefährlichen Folgen" einer möglichen Eskalation des Krieges zwischen Israel und der Hamas gewarnt. Es müsse "sichergestellt" werden, dass die Gewalt nicht ausgeweitet werde, "um ihre gefährlichen Auswirkungen auf die Sicherheit und den Frieden in der Region und der Welt zu vermeiden", sagte Prinz Mohammed laut einem Bericht der offiziellen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA.

Plan für Übergangslösung für US-Repräsentantenhaus gescheitert

Das Chaos bei den Republikanern im US-Repräsentantenhaus geht weiter - und damit auch die Blockade der Kongresskammer. Eine von einigen Abgeordneten angestrebte Übergangslösung, die den geschäftsführenden Vorsitzenden Patrick McHenry bis Januar mit mehr Befugnissen ausgestattet hätte, scheiterte in der Republikaner-Fraktion. Wir haben entschieden, dass das nicht der Weg ist, den wir einschlagen werden", sagte der für das Amt des "Speaker" nominierte rechte Hardliner Jim Jordan nach einer Fraktionssitzung.

Biden will US-Kongress am Freitag um neue Hilfen für Israel und Ukraine bitten

US-Präsident Joe Biden hat den Kongress eindringlich zu neuen Militärhilfen für Israel und die Ukraine aufgerufen - und vor einer drohenden Vernichtung der beiden Staaten gewarnt. Biden kündigte am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Fernsehansprache an die Nation an, dem Parlament am Freitag einen "dringenden Haushaltsantrag" für zusätzliche Hilfen für die beiden Verbündeten zu schicken. Eine konkrete Summe nannte der Präsident nicht, im Raum stehen viele Milliarden Dollar.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweden Sep Arbeitslosenzahl 437.000

Schweden Sep Arbeitslosenquote 7,7%

GB/Einzelhandelsumsatz Sep -0,9% gg Vm; -1,0% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Sep PROG: -0,4% gg Vm; -0,1% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Sep -1,0% gg Vm; -1,2% gg Vj

GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Sep +14,3 Mrd GBP (Vj: +15,9 Mrd GBP)

GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Sep PROGNOSE: +19,0 Mrd GBP

GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Sep -13,9 Mrd GBP (Vj: +8,6 Mrd GBP)

Japan/Kernverbraucherpreise Sep +2,8% (PROG: +2,7%) gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Sep +3,0% gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Sep +0,3% gg Vm

Malaysia Verbraucherpreise Sep +1,9% (PROG: +2,1%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Sep +0,1% gg Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 20, 2023 03:00 ET (07:00 GMT)

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