19.07.2024 05:49:39

UN-Gericht legt Rechtsgutachten zu Israels Besatzung vor

DEN HAAG (dpa-AFX) - Das höchste Gericht der Vereinten Nationen wird am Freitag ein Gutachten vorlegen zur Rechtmäßigkeit der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete. Ein solches Gutachten ist rechtlich zwar nicht bindend. Doch wenn die 15 höchsten UN-Richter in Den Haag feststellen, dass Israel gegen internationales Recht verstößt, dann kann das den internationalen politischen Druck auf Israel erhöhen.

Die Brisanz dieses Gutachtens ist groß. Das zeigt auch die Rekordzahl von 52 Staaten, die bei dem Gericht in Den Haag ihre Argumente eingereicht hatten. Die UN-Vollversammlung hatte 2022 den Internationalen Gerichtshof beauftragt festzustellen, welche rechtlichen Folgen die Besatzungspolitik Israels hat. Das war also lange vor Beginn des heutigen Gaza-Krieges im Oktober 2023.

Israel hatte die Westbank, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem im Sechstagekrieg von 1967 besetzt. Die Palästinenser beanspruchen dies Gebiete aber für einen eigenen Staat. 2005 hatte Israel Gaza wieder verlassen, aber kontrolliert weiter Grenzen zu Land, Wasser und in der Luft.

Es ist das zweite Rechtsgutachten des Gerichtshofes zur Besatzungspolitik Israels. Vor 20 Jahren, im Juli 2004, hatten die Richter erklärt, dass die von Israel auf der Westbank errichtete Mauer, gegen internationales Recht verstoße und daher abgerissen werden müsse. Israel hielt sich aber nicht daran

Dieses Gutachten ist unabhängig von dem Verfahren, das Südafrika 2023 gegen Israel vor dem Gerichtshof angestrengt hatte. Südafrika hatte Israel wegen der Angriffe auf den Gazastreifen Völkermord vorgehalten. Israel bestreitet diese Vorwürfe./ab/DP/he

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