25.12.2023 14:51:38

UN-Schätzungen: Rund 50 000 Schwangere im umkämpften Gazastreifen

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Im umkämpften Gazastreifen leben nach UN-Schätzungen gegenwärtig rund 50 000 Schwangere. Es gebe jeden Tag mehr als 180 Geburten, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA am Sonntag auf der Plattform X mit. "Ärzte und Hebammen unternehmen alles Mögliche, um sich in sieben (von 22) noch einsatzfähigen UNRWA-Gesundheitszentren um Wöchnerinnen und Hochrisiko-Schwangere zu kümmern", hieß es weiter.

Die Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist vielerorts sehr schlimm. Menschen kampieren in provisorischen Zeltlagern oder im Freien, bei zunehmend schlechtem Wetter.

Israel reagiert mit seinen Angriffen auf das Hamas-Massaker vom 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten sowie die Verschleppung von mehr als 240 Menschen in den Gazastreifen.

Nach Angaben des UN-Nothilfebüros sind im Gazastreifen inzwischen mehr als 1,9 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge, also etwa 85 Prozent der Bevölkerung. Viele davon haben in überfüllten UNRWA-Einrichtungen Schutz gesucht.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, schrieb auf X: "Die Dezimierung des Gesundheitssystems in Gaza ist eine Tragödie." Angesichts der ständigen Unsicherheit und der Ankunft neuer Verletzter setzten sich Ärzte, Krankenschwestern und Krankenwagenfahrer aber weiter dafür ein, Leben zu retten.

Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, forderte am Sonntag erneut eine humanitäre Feuerpause. Dies sei die einzige Möglichkeit, um Notleidende in dem blockierten Küstenstreifen zu erreichen, eine Freilassung der Geiseln zu erreichen sowie eine weitere Vertreibung und vor allem weiteren Verlust menschlichen Lebens zu verhindern, schrieb er auf X. "Krieg widerspricht der Logik und Menschlichkeit und bereitet eine Zukunft von mehr Hass, weniger Frieden, vor."

## Berichtigung

- UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi, nicht

UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini, letzter Absatz/le/DP/he

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