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27.07.2013 09:29:39

Ungarn: Lohnen derzeit Engagements im BUX?

EMFIS.COM - Einige Investoren dürften sich derzeit auch anhand der immer wiederkehrenden Negativ-Schlagzeilen des Landes fragen, wie es in Ungarn weitergehen wird.


Ganz einfach zu beantworten dürfte diese Frage nicht sein. Wenn man sich allerdings die jüngsten Zahlen aus dem Puszta-Land anschaut, könnte sich die Stimmung eventuell wieder etwas aufhellen. Denn zum einen stiegen im zweiten Quartal 2013  sowohl die Exporte als auch die Importe und es wurde sogar ein Außenhandelsüberschuss erzielt. Und zum anderen kletterte die Industrieproduktion im Vergleich zum ersten Vierteljahr um 0,7 Prozent nach oben. Ebenfalls positiv anzumerken ist die stagnierende Jugendarbeitslosigkeit von elf Prozent im Land. Denn wenn man diesen Wert mit denen vieler anderer europäischen Staaten vergleicht, steht Ungarn gar nicht so schlecht da. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr liegt bei 0,8 Prozent, für das Jahr 2014 sieht die OECD ein Anstieg des Brutto-Inlands-Produkt in Höhe von 1,3 Prozent. Um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, senkte die Notenbank ihren Leitzins auf 4,25 Prozent. Dass aufgrund dieser Tatsache die Inflation in die Höhe schießen würde, bewahrheitete sich nicht – ganz im Gegenteil: Mit einer Teuerungsrate von 2,7 Prozent blieb diese unerwartet niedrig. Zur positiven Stimmung dürften auch die zinsgünstigen Kredite, welche die Zentralbank über Handelsbanken an kleine und mittelständische Unternehmen vergibt, beigetragen haben. Und auch die Politik der Haushaltskonsolidierung scheint erste Früchte zu tragen: Immerhin betrug das Haushaltsdefizit im vergangenen Jahr gerade einmal 1,9 Prozent. Für 2013 wird zwar ein Anstieg des Defizits erwartet, jedoch sollte dies unter den von der EU geforderten drei Prozent verbleiben. Aus diesem Grund sollte auch in nächster Zeit ein erneutes Defizitverfahren der EU gegen Ungarn vom Tisch sein. Und auch die befürchtete Sperrung von EU-Fördermitteln aus finanzpolitischen Gründen dürfte damit Geschichte sein. Wie aus dem Puszta-Land zu hören war, will die Regierung - für den Fall, dass  doch erhöhte Ausgaben erforderlich werden sollten  – ihre Einnahmen erhöhen. Und dies dürfte schon im vollen Gange sein, denn Ungarn beschloss erst kürzlich Steuererhöhungen auf den Minen- und Telekom-Sektor. Ebenfalls erhöhte die Regierung die Finanztransaktionssteuer: Diese wurde nun sogar auf 0,6 Prozent heraufgesetzt und hat sich damit einmal schnell verdoppelt.

Schaut man sich nun die Bewertung der im BUX enthaltenen Aktien mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von acht und einem Kurs/Buch-Verhältnis von 0,9 an, scheint diese augenscheinlich recht günstig zu sein. Allerdings relativiert sich dies schnell, denn das Wirtschaftswachstum Ungarns schwächelt für ein Schwellland zu stark. Auch werden immer wieder notwendige Reformen verschoben, so dass die wirtschaftlichen Aussichten des Landes bestenfalls als durchwachsen anzusehen sind.


Unter charttechnischen Aspekten zeichnet sich ein etwas anderes Bild: Seit 2011 etablierte sich ein zarter Aufwärtstrend und der Index liegt zudem leicht über seiner 200-Tage-Linie, was langfristig als ein positives Signal zu werten sein dürfte. Zwar befindet sich der BUX leicht unter seiner 38-Tage-Linie, dieser Tatsache sollte jedoch nicht allzu viel Beachtung geschenkt werde, da es sich hier um eine Momentaufnahme handeln sollte. Denn der MACD als auch die Stochastik generieren Kaufsignale. Und auch das Momentum und der RSI bewegen sich im leicht bullischen Bereich.  So deutet aus charttechnischer Sicht vieles auf steigende Kurse hin.


Daher dürften Long-Engagements im  ungarischen Leitindex zu vertreten sein, allzu hohe Gewinnerwartungen sollten jedoch nicht erwartet werden. Dies gilt umso mehr, als die Korrektur an den Aktienmärkten noch nicht abgeschlossen sein dürfte.

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