17.04.2009 17:51:00

UPDATE: Beiersdorf verliert im Erstquartal Umsatz und Gewinn

(NEU: Details, Hintergrund, Einschätzung von Analysten, Aktienkurs) Von Kirsten Bienk und Natali Schwab

   Dow Jones NEWSWIRES

HAMBURG (Dow Jones)--Die weltweite Wirtschaftskrise hat bei der Beiersdorf AG im ersten Quartal 2009 zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang geführt. Verantwortlich dafür ist vor allem die Sparte tesa, die bei ihren Industriekunden hohe Nachfrageeinbußen verzeichnet hat. Gleichwohl bekräftigte der Vorstand aber seinen Ausblick für das Gesamtjahr und zeigte sich weiterhin sehr zuversichtlich, in seinen beiden Geschäftsbereichen Consumer und tesa Umsatzzuwächse oberhalb der jeweiligen Marktentwicklungen verzeichnen zu können. Der Kurs der Aktie gab trotz dieser Aussagen kräftig nach. Er notierte um 17.17 Uhr mit einem Minus von 9,1% bei 31,21 EUR. Es sei nicht erwartet worden, dass sich die weltweite Kaufzurückhaltung auch bei einem Unternehmen zeige, dessen Aktie als defensiv und eher wenig konjunktursensitiv gelte, erklärte ein Händler den Kursrückgang. Vor allem das Sinken der EBIT-Rendite im Konzern belaste. Zudem sei der Rückgang des Umsatzes bei tesa "entsetzlich".

   Auch Analysten zeigten sich überrascht. "Mit einem Rückgang in dieser Dimension hat man nicht gerechnet", sagt einer von ihnen. Beiersdorf sei das Ergebnis der Klebstoff-Sparte "quasi komplett weggebrochen", betonte UniCredit-Analyst Christian Weiz. Es sei zwar abzusehen gewesen, dass tesa im ersten Quartal schlecht abschneiden würde. Aber dass die Zahlen noch schlechter ausfallen würden als im vierten Quartal 2008 habe wirklich keiner erwartet.

   Der Hamburger DAX-Wert hatte Freitagnachmittag überraschend gemeldet, dass der Konzernumsatz bereinigt um Sondereffekte auf Grund der weltweiten Kaufzurückhaltung um 4% auf 1,438 (1,523) Mrd EUR gefallen ist. Das ebenfalls um außerordentliche Posten bereinigte EBIT ist auf etwa 145 (195) Mio EUR gesunken, die EBIT-Rendite auf rund 10,1% (12,9%). Die endgültigen Zahlen will der Vorstand am 5. Mai präsentieren.

   Im Unternehmensbereich Consumer ist der Umsatz vor allem durch den Bestandsabbau bei Handelspartnern um 0,5% auf 1,267 (1,299) Mrd EUR gesunken. Das EBIT fiel auf etwa 144 (171) Mio EUR, die EBIT-Rendite auf 11,3% (13,2%).

   Dabei ist die Entwicklung weltweit sehr heterogen. Bis auf Deutschland sind die Märkte in den großen Industrieländern überwiegend rückläufig. In den Wachstumsmärkten, wie China, Brasilien und Osteuropa, hat sich das Wachstum sogar prozentual zweistellig reduziert.

   Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres zeigte sich der Vorstand aber für diese Sparte weiterhin positiv. "Wir sind zuversichtlich, auch 2009 stärker zu wachsen als der Markt und rechnen daher mit einer leicht über dem Vorjahr liegenden Umsatzentwicklung im Unternehmensbereich Consumer", sagte Vorstandsvorsitzender Thomas-B. Quaas. Aktuell rechnet er mit einem leicht rückläufigen Weltmarkt. Trotz weiterer Investitionen soll die Consumer-Umsatzrendite bei über 10% gehalten werden.

   In der Sparte tesa verzeichnete der Konzern einen organischen Umsatzrückgang von 23,8% auf 171 (224) Mio EUR. Dieses Geschäft ist besonders stark von der Krise betroffen, wo auch die industriellen Kunden Geschäftseinbußen erleiden. Dies gilt für die Automobil- und Elektronikindustrie. Das EBIT ging um etwa 23 Mio EUR auf 1 Mio EUR zurück.

   Für diesen Geschäftsbereich zeigte sich der Vorstand für 2009 weiterhin sehr vorsichtig. "Für tesa erwarten wir im laufenden Jahr eine Fortdauer der schwierigen Umsatzentwicklung", sagte Quaas. Deshalb sei die Einleitung weiterer Maßnahmen geplant, um die strukturelle Ertragskraft von tesa sicherzustellen. Details dazu nannte er aber nicht. Auch Entscheidungen sind noch nicht getroffen. Allerdings will Beiersdorf die geplanten Investitionen in neue Technologien zur langfristigen Stärkung der Weltmarktposition von tesa konsequent fortgeführen. Dss EBIT soll 2009 leicht positiv ausfallen.

   In der vergangenen Woche hatte bereits der Wettbewerber Henkel überraschend schlechte Zahlen für die ersten drei Monate vorgelegt. Das Klebstoffgeschäft, das Henkel erst im vergangenen Jahr durch einen milliardenschweren Zukauf gestärkt hatte, verdarb dem Düsseldorfer Unternehmen ähnlich wie nun Beiersdorf das erste Quartal. Viele Analysten hatten die Aktie daraufhin heruntergestuft.

   Die Henkel AG & Co KGaA hatte für die Klebstoffsparte ein organisches Umsatzminus von etwa 19% auf 1,46 Mrd EUR genannt. Damit verschlechterte sich die Entwicklung noch einmal deutlich im Vergleich zum vierten Quartal, als der DAX-Konzern von einem Minus von 9,2% berichtete.

   Der Nachfragerückgang ist vor allem auf die Schwäche der Automobil-, Elektronik- und metallverarbeitenden Industrie zurückzuführen. Andere Bereiche, wie das Geschäft mit Klebstoffen für die Verpackungs- und papierverarbeitende Industrie sowie für Konsumenten und Handwerker, zeigen sich bei Henkel stabiler.

Webseite: http://www.beiersdorf.de

-Von Kirsten Bienk und Natali SChwab, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com

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   April 17, 2009 11:20 ET (15:20 GMT)

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