31.07.2014 10:40:30
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UPDATE: Continental hebt Ergebnisprognose erneut an
-- Rohstoffpreise ziehen im zweiten Halbjahr an
-- CFO rechnet nicht mit Schwächung des Euro
-- Conti sieht TRW-Übernahme durch ZF Friedrichshafen gelassen entgegen
(NEU: Aussagen CFO, Details)
Von Ilka Kopplin
Continental blickt nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal noch optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Ergebnisprognose hob der Dax-Konzern deshalb noch einmal an. Bei der Umsatzprognose geben sich die Hannoveraner allerdings aufgrund höher als erwarteter Währungseffekte etwas vorsichtiger.
"Wir wollen beim bereinigten operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) statt bisher mindestens 10,5 Prozent Marge nun rund 11 Prozent erreichen", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart bei Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstag. Beim Free Cashflow vor Akquisitionen rechnet der Dax-Konzern aufgrund der guten Entwicklung im ersten Halbjahr nunmehr mit mehr als 1,5 Milliarden Euro, nach mehr als 1,2 Milliarden Euro zuvor.
Das Ergebnis dürfte auf Jahressicht vor allem auch von günstigeren Rohstoffpreisen profitieren. "Im ersten Quartal haben wir damit gerechnet, dass die Rohstoffpreise etwas schneller anziehen", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland. Denn typischerweise stiegen die Preise für Kautschuk, wenn sich die Reifenmärkte belebten. "Das hat sich so nicht gezeigt", sagte Schäfer. Allerdings sei nun am Ende des zweiten Quartals ein Anstieg spürbar gewesen. Im zweiten Halbjahr dürften die Preise nun weiter anziehen. Angesichts geringerer Rohstoffpreise würden die Belastungen dieses Jahr aber in der Summe um 160 Millionen Euro sinken.
Negativ wirkten sich in den vergangene Monaten hingegen weiter Währungseffekte aus. "Statt von 700 Millionen Euro gehen wir nun von einem Negativeffekt in Höhe von rund einer Milliarde Euro aus", sagte Degenhart. Die Umsatzaussichten sehen die Hannoveraner deshalb etwas vorsichtiger als zuvor. Nun sollen die Konzernerlöse auf rund 34,5 Milliarden nach 33,3 Milliarden im Vorjahr steigen. Zuvor hieß es, Conti wolle rund 35 Milliarden Euro erreichen.
Schon am Ende des ersten Halbjahres lag der negative Umrechnungseffekt aus Währungskursen bei rund 600 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr dürften deshalb weniger Belastungen anfallen. Allerdings geht CFO Schäfer dabei nicht von einer Schwächung des Euro aus, sondern bezieht sich bei seinen Berechnungen auf das Vorjahr, als der Euro im zweiten Halbjahr deutlich zugelegt habe, sagte er. Neben den wichtigen Währungen Dollar und Yen rechnet der Konzern vermehrt auch Währungen der Schwellenländer mit ein, die sich negativ auswirkten.
So sieht Schäfer auch in den kommenden Monaten keine Besserung in wichtigen Märkten wie beispielsweise Russland und Brasilien. Die russische Autoproduktion sei in den vergangenen Monaten um 9 Prozent abgerutscht. Mit Blick auf die politische Situation und die Auswirkungen auf die Wirtschaft ist Schäfer deshalb vorsichtig. Seiner Ansicht nach werde das Geschäft "eher schwieriger". Auch in Südamerika sieht er keine baldige Verbesserung.
Gelassen zeigte sich der Finanzchef von Continental, einem der weltgrößten Automobilzulieferer, mit Blick auf die Übernahmeabsichten des US-Zulieferers TRW Automotive durch den Friedrichshafener Konkurrenten ZF. Geht der Deal durch, dann würden beide Unternehmen in der Weltrangliste sehr nah zu Conti aufschließen. Conti beobachte diese Übernahme sehr interessiert, sagte Schäfer. "Wir sehen aber keine wesentliche Veränderung des Wettbewerbs in den Märkten, in denen wir aktiv sind", sagte er.
Zudem ist Conti selbst noch mit der Übernahme des US-Gummi- und Kunststoffherstellers Veyance beschäftigt. Die Kartelluntersuchungen dauerten weiter an. Einige Zustimmungen seien auch bereits eingegangen. Der Abschluss des Deals sei deshalb weiterhin für das vierte Quartal geplant. "Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass es erst im ersten Quartal 2015 soweit ist", sagte er.
Im abgelaufenen Quartal konnten die Hannoveraner den Gewinn trotz stagnierender Umsätze etwas erhöhen. In den Monaten April bis Juni erwirtschaftete der Dax-Konzern einen Umsatz von 8,528 Milliarden Euro, nach 8,541 Milliarden im Vorjahr. Vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) blieben vom Umsatz 1,005 Milliarden übrig nach 980,1 Millionen Euro übrig, was einer Rendite von 11,8 Prozent entspricht. Der Nettogewinn legte auf 716 Millionen von 701 Millionen Euro zu.
Der im Vergleich zum Vorjahr höhere Gewinn hatte sich bereits im Frühjahr angedeutet, als Vorstandschef Degenhart auf der Hauptversammlung die Prognose zum ersten Mal angehoben hatte.
Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com
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July 31, 2014 04:10 ET (08:10 GMT)
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