UPDATE/Deutsche Bank stellt sich auf jahrelange Durststrecke ein

   -- Privatkundenvorstand: Vertrauen zurückzugewinnen dauert "Monate und Jahre"

   -- Sewing sieht Aufholbedarf bei Vergabe von Wagniskapital

   (NEU: weitere Aussagen Sewing)

   Von Madeleine Nissen

   BERLIN (Dow Jones)--Die Deutsche Bank stellt sich bei dem Bemühen, Vertrauen wiederzugewinnen, auf eine jahrelange Durststrecke ein. "Wir haben Fehler gemacht", sagte Privatkundenvorstand Christian Sewing bei der Konferenz "Denkraum Fazit 2016". Schlimm sei, wenn der Kunde das Vertrauen verliere.

   "Das Wichtigste ist, klar zu machen, dass diese Dinge nicht nochmal passieren", sagte Sewing. "Lassen Sie mich ehrlich sein, das ist eine Arbeit, die geht über Monate und Jahre." Rückschläge gehörten dazu. Umso wichtiger sei viel Disziplin und Transparenz.

Sewing: 'Mehr Wagniskapital erforderlich' Erst am Freitag hatte die Deutsche Bank einen herben Rückschlag erlitten. Der Bank droht in den USA wegen der mangelhaften Aufklärung bei der Vergabe von Hypothekenkrediten eine Strafe, die alles Vorstellbare übersteigt. Das amerikanische Justizministerium geht mit einer Forderung in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar in die Verhandlungen mit der Bank. Selbst wenn sich die Summe halbieren sollte, würde sie damit die gesamten Rückstellungen der Bank übersteigen. Doch der Deutschen Bank drohen noch weitere Strafen, für die sie Geld zur Seite legen muss. Entsprechend groß ist die Sorge am Aktienmarkt vor einer Kapitalerhöhung. Das wollte die Bank bislang vermeiden, da sie bereits mehrfach die Kapitalmärkte angezapft hat.

   Obwohl die Bank aktuell selber dringend mehr Kapital braucht, ist sie selbst bei der Kreditvergabe nicht geizig. "Was kaum einer weiß: Wir haben unser Kreditvolumen seit der Finanzkrise ausgeweitet", sagte Sewing. "Das Wichtigste beim Risiko ist die Transparenz in der Kommunikation mit dem Kreditnehmer, erklärte er. Beide Seiten müssten sich über das Risiko bewusst sein. Aufholbedarf sieht Sewing europaweit bei der Vergabe von Wagniskapital. "Da müssen wir aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren", warnte er.

   Kontakt zum Autor: madeleine.nissen@wsj.com

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   September 19, 2016 09:40 ET (13:40 GMT)

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