28.06.2011 17:59:32

UPDATE: Deutsche Inflationsrate im Juni stabil bei 2,3%

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verbraucherpreisauftrieb in Deutschland hat sich im Juni - zumindest vorübergehend - beruhigt. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag auf Basis von Daten aus mehreren Bundesländern mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1% und lagen damit um 2,3% über Vorjahresniveau. Die von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,2% auf Monatssicht und eine Steigerung um 2,3% binnen Jahresfrist prognostiziert.

   Das Teuerungsgeschehen war laut Destatis wie schon in den Vormonaten von Preiserhöhungen bei Energieprodukten wie Haushaltsenergie und Kraftstoffen bestimmt. Im Mai hatten die Verbraucherpreise auf Monatsbasis stagniert, die Jahresteuerung hatte 2,3% betragen. Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stagnierte gegenüber dem Vormonat, auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 2,4%. Die endgültigen Ergebnisse für Juni will das Bundesamt am 12. Juli vorlegen.

   Bankvolkswirte waren allerdings überwiegend sicher, dass die Ruhe an der Inflationsfront nur eine scheinbare ist. "Wir gehen davon aus, dass sich der Druck auf den Vorstufen - sprich Import- und Erzeugerpreisen - in den kommenden Monaten in weiteren Anstiegen der Verbraucherpreise niederschlägt. Allzu deutliche Zuwächse erwarten wir jedoch nicht, sondern rechnen eher mit einer Stabilisierung auf erhöhtem Niveau", sagte Postbank-Volkswirt Thilo Heidrich. Im Jahresdurchschnitt rechnet er nach wie vor mit einer Inflationsrate von 2,6%.

   Nach Einschätzung von Gebhard-Armin Stadler von der BayernLB bestätigen die Juni-Daten den zuletzt beobachteten Aufwärtstrend der Kernteuerung, die er im Juni bei 1,4% sieht. "Gründe dafür sind der sich verbessernde Arbeitsmarkt, sowie der starke Preisdruck, welcher von gestiegenen Rohstoff- und in der Folge auch Produzentenpreisen ausgeht", sagte er. Aus deutscher Sicht wäre angesichts der höheren Kapazitätsauslastung in vielen Branchen eine Normalisierung des Leitzinsniveaus bis ins Jahr 2012 hinein angezeigt.

   Auch nach Meinung von UniCredit-Volkswirt Andreas Rees wird die Inflationsbestie bald wieder ihr Haupt erheben. Rees rechnet damit, dass die Inflationsrate bis Jahresende auf mindestens 2,75% steigen wird. Dazu werden aus seiner Sicht sowohl ein wieder steigender Ölpreis als auch eine zunehmende Kernteuerung beitragen. Rees verwies darauf, dass die Preiserwartungen der Einzelhändler kürzlich das höchste Niveau seit Ende 2006 erreicht hätten, als eine Mehrwertsteueranhebung von drei Prozentpunkten unmittelbar bevor gestanden habe.

-Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, Hans.Bentzien@dowjones.com DJG/hab (END) Dow Jones Newswires

   June 28, 2011 11:29 ET (15:29 GMT)

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