12.11.2012 14:22:31

UPDATE: Deutsche Wohnen an weiteren Zukäufen interessiert

   --Prognose für 2012 erneut angehoben

   --Interesse an WOBA in Dresden und GBW in Bayern angemeldet

   --Integration BauBeCon läuft planmäßig

   (Durchgehend neu)

   Von Alexandra Edinger

   Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen lautert schon wieder auf neue Zukäufe. Dabei hat das Unternehmen den Erwerb der letzten 23.500 Wohneinheiten noch nicht komplett verdaut.

   In einer Telefonkonferenz am Montag erklärte der Vorstand, dass man durchaus an weiteren Zukäufen interessiert sei. Das sei mit ein Grund dafür, warum die Gesellschaft kürzlich eine außerordentliche Hauptversammlung ankündigte und sich eine Kapitalerhöhung genehmigen lassen will. Knapp 73 Millionen neue Aktien sollen dabei ausgegeben werden.

   Von den letzten beiden Kapitalerhöhungen im November 2011 und im Juni mit einem Gesamtvolumen von 623 Millionen Euro werden zum Jahresende nur noch 23 Millionen Euro übrig sein, rechnet der Vorstand in seiner Präsentation vor. Gekauft hat Deutsche Wohnen insgesamt bereits rund 26.000 Einheiten, darunter das BauBeCon-Portfolio mit fast 23.000 Einheiten. Weitere 5.100 Einheiten in Berlin sollen vor dem Jahresende neu zum Portfolio der Deutschen Wohnen dazu kommen.

   "Nach den erfolgreichen Zukäufen benötigen wir frisches Kapital, um zusätzliche Werte zu generieren", erklärte der Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn die Pläne des Unternehmens. Zudem positioniere man sich damit für weitere Zukäufe.

   Interesse hätte Zahn insbesondere an den Portfolien, die derzeit in Dresden und Bayern auf dem Markt sind. Er bezieht sich damit auf die von der Gagfah in Dresden zum Verkauf stehenden rund 37.000 Wohnungen der WOBA. Gagfah beziffert den Wert der Immobilien auf 1,8 Milliarden Euro. Der Verkauf soll möglichst noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Belastend wirkt sich dabei sicherlich der Kredit von knapp 1 Milliarde Euro aus, der auf dem Portfolio lastet.

   Zum Verkauf steht außerdem die GBW, die Tochter der BayernLB. Hier sollen rund 32.000 Wohnungen verkauft werden. Knapp 2,5 Milliarden Euro hofft die Landesbank durch den Verkauf zu erlösen. Nach Informationen vom Wall Street Journal Deutschland haben mehr als zwei Dutzend Bieter ihr Interesse an dem Portfolio angemeldet. Bis Mitte Dezember müssen dann erste Angebote vorgelegt werden.

   Deutsche Wohnen ist in beiden Verfahren mit am Start. Allerdings sieht Zahn insbesondere in Bayern seine Chancen nicht zu rosig. "Wir erwarten starke Konkurrenz. Da sehe ich die Deutsche Wohnen eher nicht im Fahrersitz", erklärte der Vorstand. In einer Telefonkonferenz signalisierte er außerdem, dass er ohnehin viel lieber in ostdeutschen Städten wie etwa Dresden zukaufen will. Zudem darf es für ihn und zum Wohle des Wachstums seines Unternehmens nicht zu teuer sein. "Uns machen die aktuellen Preisentwicklungen schon ein wenig Sorgen. Manchmal sind die Preise viel zu hoch", erklärt er.

   Selbst wenn Zahn bei beiden Portfolien am Ende nicht zum Zug kommen kann, ist er nicht enttäuscht. Denn er erwartet, dass weitere große Portfolien in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. "Dafür müssen wir uns richtig positionieren", erklärt Zahn.

   Dass die Deutsche Wohnen neue Portfolien erfolgreich integrieren kann, beweisen die aktuellen Zahlen. Das im MDAX notierte Unternehmen konnte seinen Konzerngewinn von Januar bis September mit 50,8 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Die Gesellschaft profitierte dabei von einer Verdoppelung des Verkaufsergebnisses insbesondere infolge von Wohnungsprivatisierungen auf 14,6 Millionen Euro. Auch die Leerstandsquote in Kern- und Wachstumsregionen sank auf 1,5 von 1,8 Prozent.

   Der Erfolg schlägt sich auch in der FFO-Prognose nieder. Ohne Verkaufserlöse soll sich die Kennzahl, die die operative Ertragskraft von Immobiliengesellschaft widerspiegelt, 2012 auf mindestens 65 Millionen Euro belaufen. Mitte des Jahres wollte der Konzern hier lediglich 60 bis 65 Millionen Euro erreichen. Inklusive Verkäufen prognostiziert das Unternehmen für dieses Jahr einen FFO von mindestens 85 Millionen Euro.

   Dem Aktienmarkt gefiel der Ausblicke der Berliner. Die Aktie legte rund 2 Prozent zu und handelte am frühen Nachmittag mit 14,22 Euro. Der MDAX selbst steht aktuell nur leicht mit 0,1 Prozent im Plus.

   Mit den Zahlen und dem besseren Ausblick knüpfen die Frankfurter an die positiven Äußerungen der Immobiliengesellschaft Hamborner REIT an. Das Duisburger Unternehmen hatte in der Vorwoche nach einem deutlichen Anstieg der Miet- und Pachterlöse in den ersten neun Monaten seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben.

   Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com

   DJG/aed/jhe

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   November 12, 2012 07:51 ET (12:51 GMT)

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