19.09.2013 19:44:32

UPDATE: E.ON bekommt langfristig Zugang zu Gas aus Aserbaidschan

   -- E.ON bekommt ab 2019 Gas aus Aserbaidschan

   -- Shah-Deniz-Konsortium schließt Verträge über mehr als 100 Mrd US-Dollar

   -- Finale Entscheidung für Ausbau des Gasfeldes steht bevor

   (NEU: Weitere Informationen zum Shah-Deniz-Konsortium)

   Von Selina Williams

   Der Energieversorger E.ON hat einen Langfristvertrag für Gaslieferungen aus Aserbaidschan geschlossen. Der Vertrag mit dem Shah-Deniz-Konsortium über die Lieferung von 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas habe eine Laufzeit von 25 Jahren, teilte die E.ON SE mit. Lieferbeginn sei frühestens 2019.

   Der Vertrag sichere Europa über Jahrzehnte Gaslieferungen aus einer neuen Versorgungsregion zu Bedingungen, die den Verhältnissen auf den europäischen Märkten entsprechen, sagte Christopher Delbrück, Chef von E.ON Global Commodities.

   Das Konsortium um das Shah-Deniz-Gasfeld im Kaspischen Meer hatte sich im Frühjahr für die Transadria-Pipeline (TAP) als Versorgungsroute nach Italien entschieden. An diesem Pipelineprojekt ist E.ON mit 9 Prozent beteiligt.

   Der Vertrag mit E.ON war nicht der einzige. Das Betreiberkonsortium des Gasfelds, das von dem britischen Ölkonzern BP angeführt wird, hat am Donnerstag Deals im Wert von insgesamt über 100 Milliarden US-Dollar für die Lieferung von Erdgas direkt nach Europa vermeldet. Damit wird erstmals Gas aus Aserbaidschan via Pipelines direkt nach Europa transportiert. Der Kontinent stärkt damit seine Energieversorgung und reduziert seine Abhängigkeit von russischem Gas.

   Mit den auf 25 Jahre angelegten Verträgen mit Versorgern und Gashändlern beseitigen BP und Partner eine der letzten Hürden für die anstehende endgültige Entscheidung für Investitionen in das Gasfeld Shah Deniz II.

   "Die starke Nachfrage nach Gas aus Shah Deniz gibt uns die Zuversicht in Bezug auf die langfristige Entwicklung der Gasressourcen Aserbaidschans", sagte Gordon Birrell, der bei BP das Geschäft in der Region Aserbaidschan, Georgien und Türkei verantwortet.

   Neben E.ON haben unter anderem auch die italienische Enel, GDF Suez aus Frankreich, die Handelssparte von Royal Dutch Shell, Hera Trading, sowie die griechische DEPA Public Gas Corp Lieferverträge abgeschlossen. Von den insgesamt 10 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr werden 2 Milliarden an Käufer gehen, die Bulgarien und Griechenland versorgen wollen. Der Rest geht an Käufer für Italien und angrenzende Drehkreuze.

   Währen des Auswahlprozesses hat das Shah-Deniz-Konsortium Gebote für das Drei- bis Vierfache der verfügbaren Gasmenge erhalten, wie BPs Shah-Deniz-Vizechef Al Cook sagte. Das erste Gas von der zweiten Shah-Deniz-Ausbauphase soll 2018 in die Türkei und ab 2019 nach Europa fließen, wobei nach und nach weitere Bohrlöcher angeschlossen und die Förderung insgesamt erhöht wird.

   Neben BP besteht das Shah-Deniz-Konsortium aus der norwegischen Statoil, der staatlichen Ölgesellschaft Aserbaidschans Socar, der TOTAL SA aus Frankreich, der russischen Lukoil und der türkischen TPAO.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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