11.12.2012 17:37:33
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UPDATE: Energie-Sektor soll Hälfte der Siemens-Einsparungen leisten
--Produktivität soll bis 2014 um 3,2 Milliarden Euro steigen
--Sektormarge soll von zuletzt 7,8 auf mindestens 12 Prozent steigen
--Siemens erwägt Ausstieg aus Bau nicht-nuklearer Teile von Kernkraftwerken
--Komplettlösungen für Dampfturbinenkraftwerke sollen evaluiert werden
--Insgesamt "nicht zu viele" Portfolio-Änderungen geplant
(NEU: Details)
Von Ursula Quass
Nach seinem konzernweiten Einkauf hat Siemens den Energie-Sektor als zweiten Pfeiler des geplanten Spar- und Effizienzprogramms identifiziert. Während ein effizienterer Einkauf drei Milliarden Euro sparen helfen soll, sieht Siemens das Potenzial zur Produktivitätssteigerung im Energie-Bereich sogar bei 3,2 Milliarden Euro, darin sind allerdings bereits positive Beiträge von Seiten des Einkaufs enthalten.
Der größte Teil der geplanten Maßnahmen im Energie-Bereich umfasst Kosteneinsparungen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Neben dem Einkauf will Siemens auch bei der Fertigung und Projektabwicklung ansetzen. Mehr Ausschreibungen via Internet sollen die Kosten um weitere 100 Millionen Euro reduzieren.
Die Sektormarge soll von zuletzt 7,8 Prozent bis 2013/14 auf mindestens 12 Prozent steigen. Derzeit tragen die einzelnen Divisionen höchst unterschiedlich zur Energy-Marge bei. Spitzenreiter ist der Bereich Fossil Power Generation, in dem Siemens zum Beispiel Gasturbinen herstellt, mit 18,1 Prozent. Schlusslicht ist das Energieübertragungsgeschäft mit mageren 4,3 Prozent.
Alles in allem will Siemens im Rahmen seines Unternehmensprogramms "Siemens 2014" 6 Milliarden Euro einsparen. Die Ergebnismarge aller vier Sektoren soll bei mindestens 12 Prozent liegen. Die Kosten dafür sollen sich bis 2014 auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro belaufen, davon soll 1 Milliarde Euro im laufenden Geschäftsjahr anfallen. Auf den Energie-Bereich entfallen 400 Millionen Euro an Transformationskosten, drei Viertel davon sollen ebenfalls 2012/13 anfallen.
Um die Kosten wie geplant zu senken, könnte Siemens erneut sein Portfolio unter die Lupe nehmen. Nach dem Ausstieg aus dem Photovoltaik- und Solarthermie-Geschäft könnte der DAX-Konzern nun aus dem Bau nicht-nuklearer Teile von Kernkraftwerken aussteigen. Das Geschäft mit Komplettlösungen für Dampfturbinenkraftwerke soll evaluiert werden. Insgesamt sind nach Angaben von Sektor-Vorstand Michael Süß aber "nicht zu viele" Portfolio-Änderungen geplant.
"Wir sind gut aufgestellt und werden uns in den nächsten beiden Jahren auf unser Kerngeschäft und weitere lukrative Marktsegmente konzentrieren", kündigte Konzern-Vorstandsmitglied Süß beim Energy Capital Market Day im US-amerikanischen Charlotte weiter an. In vielen Bereichen sei Siemens bereits Nummer Eins, insgesamt solle die Markt- und Technologieführerschaft aber weiter ausgebaut werden.
Kurzfristig erwartet Siemens, dass sich die im Energie-Sektor bedienten Märkte bereits im laufenden und kommenden Geschäftsjahr "ein wenig" vom Abschwung im Geschäftsjahr 2011/12 erholen und zu "moderatem Wachstum" zurückkehren werden. Der Markt für fossile Stromerzeugung soll bereits im laufenden Geschäftsjahr das Niveau der vorangegangenen Jahre erreichen.
Im Bereich Windenergie rechnet der DAX-Riese damit, dass bis 2020 weltweit rund 500 Gigawatt an neuen Anlagen installiert werden. Das ist mehr als doppelt so viel Windleistung, wie derzeit in Betrieb ist. Noch in diesem Jahrzehnt soll die Onshore-Windenergie zu gleichen Kosten Strom liefern wie konventionelle Kraftwerke. Bei Offshore soll dies zwischen 2020 und 2030 der Fall sein. Für das laufende Geschäftsjahr sieht Siemens für die Onshore-Windenergiemärkte bei anhaltend starkem Preisdruck kein Wachstum, während die Offshore-Windenergiemärkte ihre Wachstumsdynamik nach der schwachen Nachfrage des Vorjahres zurückgewinnen sollten.
Von der positiven Entwicklung im Kraftwerksbereich soll auch der Markt für Stromnetze langfristig profitieren. Auch 2012/13 und 2013/14 sollen die Energieübertragungsmärkte "moderat wachsen". Das Umfeld bleibe aufgrund von Überkapazitäten und hohem Preisdruck aber schwierig. Die Division Power Transmission strebt zunächst vor allem an, wieder profitabel zu werden. Bis 2015 sollen die Kosten um ein Drittel sinken, um dann wieder eine operative Marge von 8 Prozent zu erreichen.
Im langfristig ausgelegten Service-Geschäft sieht Siemens unverändert ein starkes Standbein. So sei der Serviceumsatz zwischen 2008 und 2012 jährlich um 9 Prozent gewachsen.
Kontakt zur Autorin: ursula.quass@dowjones.com
DJG/uqu/mgo
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December 11, 2012 11:07 ET (16:07 GMT)
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