16.10.2008 12:46:00

UPDATE: EZB und Ungarns Notenbank vereinbaren Swap-Fazilität

(NEU: Hintergrund, Devisenmarktreaktion, Analyst) FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) ist Ungarn zu Hilfe geeilt. Die Notenbanken vereinbarten am Donnerstag die Bereitstellung einer Swap-Fazilität in Euro, wie die EZB mitteilte. Diese erlaubt der ungarischen Notenbank (MNB), bis zu 5 Mrd EUR von der EZB zu leihen, um damit die Spannungen am Finanzmarkt des Landes zu lösen.

   Die Maßnahme dürfte das ungarische Bankensystem mit Liquidität versorgen und die taumelnde Landeswährung unterstützen, sagen Beobachter. Die EZB entwickle sich zunehmen zu einer "Feuerwehr" in Volkswirtschaften, die nicht mit der europäischen Gemeinschaftswährung arbeiteten.

   Am Montag hatte die MNB angekündigt, eintägige Devisentender zur Versorgung mit Euro und Forint anzubieten. Die Vereinbarung mit der EZB soll diese Maßnahmen unterstützen.

   Der Forint stieg nach der Vereinbarung vom Donnerstag auf einen Kurs von fast 261 HUF/EUR von über 270 HUF/EUR und könnte nach Einschätzung eines Händlers noch die Hürde von 260 HUF/EUR nehmen. Allerdings sei dies von einer Wiederherstellung des Marktes für Staatsanleihen abhängig.

   Der Markt für Staatsanleihen war in der vergangenen Woche zusammengebrochen, während der Forint dramatisch an Wert verloren hatte. Angesichts der Probleme setzte die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnoten des Landes am Donnerstag auf die Beobachtungsliste mit negativer Tendenz.

   "Wir sehen wahrscheinlich einen Ausverkauf an den ungarischen Märkten. Es besteht eindeutig die Gefahr, dass die Situation außer Kontrolle gerät, da die Finanzmärkte scheinbar entschieden haben, dass Ungarn das nächste Island ist", sagte Lars Christensen, leitender Analyst bei der Danske Bank. Es bestehe zudem das nicht unerhebliche Risiko, dass auch andere Länder Mittel- und Osteuropas in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

   Ungarn hat wegen der Auswirkungen der Finanzkrise den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die EU um Hilfe gebeten. Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany sagte Anfang der Woche, die EZB solle EU-Mitgliedern unabhängig von der Zugehörigkeit zur Eurozone in gleicher Weise beistehen.

Webseiten: http://www.ecb.int http://www.mnb.hu

-Von Monica Houston-Waesch und Margit Feher; Dow Jones Newswires; +49 69 29 725 300; konjunktur.de@dowjones.com DJG/DJN/mmr/kth (END) Dow Jones Newswires

   October 16, 2008 06:43 ET (10:43 GMT)

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