07.10.2016 16:41:46
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UPDATE/Gabriel optimistisch für Einigung mit Atomkonzernen
--Staatssekretärsrunde berät am Montag über technische Details
--Großer Willen zur Einigung auch bei Atomkonzernen
--Kurse der Versorger unter Druck
(NEU: Details zum Atomkompromiss, Einschätzung Analyst)
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ist zuversichtlich, dass eine Einigung über die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls in der kommenden Woche erreicht werden kann. Gabriel antwortete am Freitag auf eine Frage nach einem wahrscheinlichen Durchbruch mit den vier Atomkonzernen Eon, RWE, Vattenfall und EnBW mit "Ja".
Am Montag tagt eine Staatssekretärsrunde, die den bereits in Grundzügen mit der Trittin-Kommission ausgehandelten Kompromiss ins Werk setzen soll. Wie aus Kreisen der Kommission zu erfahren war, hakt es bisher noch an technischen Details, wie der strahlende Müll sicher für die Zwischenlagerung verpackt werden muss. Von den Stromproduzenten kommt aber ebenfalls das Signal, dass der Wille zur Einigung besteht.
Die Trittin-Kommission hatte sich mit den Atomkonzernen darauf verständigt, dass sie gegen die Zahlung eines Aufschlags von rund 6 Milliarden Euro von den Risiken der Endlagersuche befreit werden. Dazu sollen die bereits gebildeten Rückstellungen von 17 Milliarden Euro plus der genannte Risikoaufschlag in einen öffentlich-rechtlichen Fonds überführt werden, der die Zwischen- und Endlagerung der Kernbrennstäbe bezahlt.
Die Summe von 23,3 Milliarden Euro stellt allerdings den Stand von 2014 dar und wird noch für die Jahre 2015 und 2016 aufgezinst. Im Gespräch ist deshalb ein Betrag von über 26 Milliarden Euro, die in den Fonds eingespeist werden. "Bei den Werten von 2014 war immer klar, dass sie aufgezinst werden", meinte ein Kommissionsmitglied.
Eigentlich sollte die Atomeinigung schon im September im Kabinett beschlossen werden, doch der Zeitplan konnte nicht gehalten werden. Die Vorsitzenden der Atomkommission, Jürgen Trittin (Grüne), Matthias Platzeck (SPD) und Ole von Beust (CDU), warnten in einem Brief an Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU), dass das Ziel, die Lösung bis zum Jahresende unter Dach und Fach zu bringen, in Gefahr sei. Bei Investoren sorgte das für Verunsicherung und belastete die Kurse der Versorger. Vor allem RWE zog es hinab.
Mehr als zehn Prozent hat der Kurs allein im Verlauf dieser Woche eingebüßt und ist auf den niedrigsten Stand seit Ende Juni gefallen. Das Thema nukleare Altlasten ist aus Sicht der Finanzmärkte - neben den niedrigen Strompreisen - der wohl größte Risikofaktor für die Bewertung des Unternehmens.
"Die Sorgen um die Bilanz werden nicht weniger", sagte Mark Lewis von der Barclays Bank. Der Analyst rechnet damit, dass RWE das Kapital wird aufstocken müssen.
(Mitarbeit: Benjamin Krieger)
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/mgo
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October 07, 2016 10:10 ET (14:10 GMT)
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