12.06.2014 13:28:31

UPDATE: Hochtief-Tochter Leighton soll abspecken

   -- Drittgrößte Leighton-Sparte John Holland steht zur Disposition

   -- Leighton soll sich künftig auf vier Bereiche konzentrieren

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Ross Kelly

   Hochtiefs Ertragsperle Leighton muss abspecken. Nachdem Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes bereits den Essener Mutterkonzern massiv auf Profitabilität getrimmt hat, nimmt er sich nun in gleicher Funktion die australische Tochter vor. Australiens größter Baukonzern soll sich in größerem Stil von Geschäftsteilen trennen und insgesamt schlanker aufgestellt werden.

   Zur Disposition stehen Aktivitäten in den Bereichen Dienstleistungen und Immobilien sowie die drittgrößte Sparte John Holland, die immerhin für ein Fünftel von Leightons Umsatz steht. Externe Berater sollen nun die entsprechenden Möglichkeiten ausloten. Um seine Pläne konsequent und zügig umsetzen zu können, hat der Hochtief-Chef bei Leighton inzwischen selbst das Ruder übernommen.

   Leighton als Ganzes bringt es derzeit auf einen Marktwert von 6,8 Milliarden Australische Dollar oder umgerechnet rund 4,7 Milliarden Euro. Allerdings hat Leighton zuletzt deutlich Federn gelassen - die Aktien der Australier, die immer noch den Löwenanteil zum Hochtief-Ergebnis beisteuern, büßten in den vergangenen fünf Jahren gut zwei Drittel an Wert ein.

   Schuld daran waren nicht nur die schlechten Zeiten für Baukonzerne, die auf die Finanzkrise folgten, sondern auch diverse Fehltritte, die sich Leighton bei Projekten geleistet hat. Dem will Hochtiefs Mehrheitseigner, der spanische Baukonzern ACS, nun offenbar ein Ende setzen und bei Leighton aufräumen.

   Mit John Holland steht der drittgrößte Ertragsbringer nach Theiss und Leighton Contractors zur Disposition. Im vergangenen Geschäftsjahr steuerte die Sparte, die mit rund 6.500 Mitarbeitern unter anderem Bau- und Infrastruktur-Dienstleistungen erbringt, 19 Prozent zu Leightons Konzernumsatz bei.

   Künftig soll sich Leighton auf das Baugeschäft, Partnerschaften mit der öffentlichen Hand (PPP), Ingenieurdienstleistungen und den Betrieb von Minen konzentrieren. Überlappungen in Leightons Portfolio sollen konsequent beseitigt werden. Dadurch will Verdes die Hochtief-Tochter wettbewerbsfähiger machen und mit den Einnahmen aus den Verkäufen zudem Schulden abbauen.

   Die Leighton-Mutter HOCHTIEF hat unter Verdes bereits erhebliche Fortschritte bei der Profitabilität gemacht. Der MDAX-Konzern hatte im vergangenen Jahr ein umfassendes Restrukturierungsprogramm auf den Weg gebracht, um sich wieder ganz auf den Bau zu konzentrieren. Nicht dazu passende Geschäfte wurden verkauft, wie etwa das Flughafengeschäft und die Servicesparte oder die Telekommunikationsaktivitäten von Leighton.

   Künftig will Verdes Leighton auch enger an Hochtief binden. Dazu hatte Hochtief im März ein bis zu 800 Millionen schweres anteiliges Angebot an die Leighton-Aktionäre vorgelegt, an dessen Ende die Essener ihre Beteiligung auf rund 70 Prozent aufstockten.

   Der spanische Baukonzern ACS hatte Anfang 2011 nach einem langen Übernahmestreit die Mehrheit an Hochtief übernommen. Durch einen Aktienrückkauf haben die Spanier ihre Kontrolle über Hochtief zuletzt auf knapp 59 Prozent ausgeweitet.

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   June 12, 2014 06:59 ET (10:59 GMT)

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