25.08.2016 22:52:48
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UPDATE: MÄRKTE USA/Selbst gute Daten lenken nicht vom Blick auf Jackson Hole ab
(NEU: Anleihetabelle)
NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon an den Vortagen haben sich Anleger auch am Donnerstag an der Wall Street nicht aus der Deckung getraut. Einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen wollten sich die Investoren nicht festlegen. Die Indizes pendelten während der ganzen Sitzung um die Vortagesschlussstände.
Zum Handelsende notierte der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent niedriger bei 18.448 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite sanken um je 0,1 Prozent. Umgesetzt wurden 718 (Mittwoch: 756) Millionen Aktien. Auf 1.682 Kursgewinner kamen 1.341 -verlierer. Unverändert schlossen 106 Titel.
Vom Auftritt der Fed-Präsidentin am Freitag auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole erhoffen sich die Märkte klarere Signale über den zukünftigen Zinskurs, andererseits sind die Zweifel weit verbreitet und groß, dass sich Yellen tatsächlich genauer als zuletzt dazu auslassen werde. Eher dürfte sie sich alle Optionen offenhalten wollen.
Andere Fed-Vertreter stimmten die Märkte unterdessen auf einen strafferen geldpolitischen Kurs ein. So etwa Esther George, Gouverneurin der Fed-Filiale in Kansas City. Sie sieht die Zeit für Zinserhöhungen in den USA für gekommen, wenngleich die Fed dabei nicht aggressiv vorgehen sollte. Anders als die bisherigen BIP-Daten im Jahresverlauf angedeutet haben, hält sie für das Gesamtjahr noch ein Wachstum von 2 Prozent für möglich. Und auch nach Meinung des Präsidenten der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, mehren sich die Argumente für eine Zinserhöhung, wie er in einem Interview mit CNBC sagte.
"Anders als im Vorjahr präsentieren sich die Märkte in diesem August extrem ruhig. Investoren suchen nach jedem noch so kleinen Strohhalm, weshalb das Notenbanktreffen sehr viel mehr Aufmerksamkeit erlangt, als es wirklich verdient. Die große Frage ist, ob die Fed bereit ist, im September die Zinsen zu erhöhen", sagte Marktanalyst Neil Wilson von ETX Capital. Eine klare Mehrheit der Marktakteure glaubt das nicht, denn ein September-Schritt wird am Zinsterminmarkt mit nur 21 Prozent eingepreist.
Daten zeigen günstiges Konjunkturbild Die vor Börsenbeginn veröffentlichten Konjunkturdaten wiesen auf eine robuste Konjunkturentwicklung hin. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist entgegen den Erwartungen nicht gestiegen, sondern leicht gesunken, und für langlebige Wirtschaftsgüter sind mehr Aufträge hereingekommen als prognostiziert. Händler zeigten sich wenig verwundert über die mäßige Marktreaktion auf die Konjunkturdaten angesichts der Fokussierung auf Jackson Hole. Der kurz nach der Startglocke bekanntgegebene Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ging im August deutlicher zurück als erwartet, fand aber ebenfalls kaum Beachtung.
Nach dem überraschenden Lageraufbau in den USA und dem darauf folgenden kräftigen Preisrückgang vom Mittwoch erholten sich die Ölpreise. Zum einen hatte der iranische Ölminister Bijan Zanganeh bekräftigt, dass er an einem informellen Zusammentreffen mit Opec-Vertretern im September in Algiers teilnehmen werde, auf dem Maßnahmen zur Stabilisierung der Ölpreise erörtert werden sollten. Die Akteure hätten Öl aber auch gekauft, weil der Dollar-Index nach den überzeugenden Konjunkturdaten zu Auftragseingängen und Erstanträgen nur wenig gestiegen sei, sagte Darin Newson, Senior Analyst bei DTN. Ein festerer Dollar würde Öl für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuern. US-Leichtöl der Sorte WTI erholte sich zum Settlement um 1,2 Prozent auf 47,33 US-Dollar, Brent stieg um 1,3 Prozent auf 49,67 Dollar.
Die guten Wirtschaftsdaten verpufften zwar am Aktienmarkt, an anderen Märkten schürten sie aber leise Zinserhöhungsängste. So machten Händler die Daten als einen Grund für den neuerlichen Rückgang des Goldpreises verantwortlich - neben den "falkenhaften" Aussagen der Präsidentin der Fed von Kansas City, Esther George. Der Goldpreis gab zum Settlement um 0,4 Prozent auf 1.324,60 Dollar je Feinunze nach.
Auch der Anleihemarkt reagierte mit leicht sinkenden Notierungen auf die Konjunkturdaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erhöhte sich um 1 Basispunkt auf 1,57 Prozent. Doch sowohl beim Gold als auch am Rentenmarkt dominierte vor der Yellen-Rede die Vorsicht und verhinderte größere Kursausschläge.
Der Euro bewegte sich mit rund 1,1280 Dollar unverändert in seiner jüngst ausgebildeten Spanne. Der enttäuschend ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex belastete die Gemeinschaftswährung nicht. Überdies verhinderte die Ungewissheit vor der Yellen-Rede, dass der Dollar von den US-Konjunkturdaten profitieren konnte.
Mylan erholen sich von Clinton-Schock Nachdem sich US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton am Vortag per Tweet erneut kritisch zu überhöhten Arzneimittelpreisen geäußert hatte, lagen die Branchenwerte am Mittwoch schwächer im Markt. Die Demokratin hatte besonders Mylan wegen ihrer Preispolitik angeprangert. Die Branche stellte daraufhin mit 1,8 Prozent Minus den schwächsten Sektor, Mylan brachen um 5,4 Prozent ein. Am Donnerstag erholte sich der Wert zunächst kräftig, nachdem das Pharmaunternehmen umgehend Kostensenkungen für bestimmte Patienten angekündigt und zudem gelobt hatte, künftige Preisanhebungen im Zaum zu halten. Bald kamen aber Zweifel auf, ob das genügen würde. Zum Handelsschluss notierte die Mylan-Aktie 0,7 Prozent im Minus.
Mit einem Abschlag von 0,2 Prozent reagierte der Markt auf Quartalsausweis und Ausblick von HP Inc (Hewlett Packard). Der PC- und Druckerhersteller hat in seinem dritten Geschäftsquartal weniger verdient als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz ging zurück. Zwar schnitt HP damit immer noch besser ab als befürchtet, allerdings verfehlte der Ausblick die Markterwartungen.
Einen Kursschub um gut 22 Prozent verzeichneten Guess, nachdem der Modeeinzelhändler mit seinen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Zudem wurde der Ausblick etwas nach oben genommen.
Die Aktie des auf Cloud-Technologie spezialisierten Softwareunternehmens Workday gewann 7,1 Prozent. Hier honoriere der Markt vor allem, dass bestimmte Schlüsselkennziffern im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen seien, heißt es. Ergebnisseitig schnitt Workday mit einem Verlust dagegen schlechter ab als gedacht und der neue Umsatzausblick bewegt sich lediglich im Rahmen der bereits kursierenden Schätzungen. Der Zweitquartalsumsatz ist derweil besser ausgefallen als erwartet.
Tilly's legten nach gut ausgefallenen Zweitquartalszahlen um 5,6 Prozent zu. Mit ihrem Ausblick bewegt sich die Modekette auf dem Niveau der Analystenschätzungen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.448,41 -0,18 -33,07 5,87 S&P-500 2.172,47 -0,14 -2,97 6,29 Nasdaq-Comp. 5.212,20 -0,11 -5,49 4,09 Nasdaq-100 4.775,43 -0,17 -8,06 3,97ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 30/32 dn 1/32 0,786% +0,02BP 3/4% 3-year 99 19/32 dn 2/32 0,889% +0,021BP 1 1/8% 5-year 99 27/32 dn 4/32 1,157% +0,014BP 1 1/4% 7-year 98 29/32 dn 5/32 1,576% +0,022BP 1 1/2% 10-year 99 10/32 dn 6/32 1,576% +0,019BP 2 1/4% 30-year 99 22/32 dn 16/32 2,264% +0,022BP
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.24 Uhr Mi, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1281 +0,07% 1,1273 1,1246 +3,9% EUR/JPY 113,4570 +0,24% 113,1810 113,06 -23,4% EUR/CHF 1,0919 +0,27% 1,0890 1,0886 +0,4% EUR/GBP 0,8556 +0,51% 0,8525 1,1766 +16,2% USD/JPY 100,57 +0,20% 100,37 100,54 -14,3% GBP/USD 1,3184 -0,29% 1,3222 1,3232 -10,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,32 46,77 +1,2% 0,55 +10,4% Brent/ICE 49,64 49,05 +1,2% 0,59 +14,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.322,33 1.323,75 -0,1% -1,42 +24,7% Silber (Spot) 18,56 18,55 +0,0% +0,01 +34,3% Platin (Spot) 1.075,50 1.079,00 -0,3% -3,50 +20,6% Kupfer-Future 2,08 2,08 +0,0% +0,00 -3,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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August 25, 2016 16:22 ET (20:22 GMT)
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