24.10.2013 07:56:31
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US-Konzern McKesson schluckt Celesio
Von Natali Schwab
Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio geht in amerikanische Hände. Der US-Gesundheitskonzern McKesson bietet dabei 23 Euro je Aktie. Mit Großaktionär Haniel hat sich McKesson schon geeinigt und wird dessen Anteil von 50,01 Prozent übernehmen. Den Aktionären wird McKesson ein freiwilliges Übernahmeangebot unterbreiten. Das Gesamtvolumen der Transaktion beläuft sich auf rund 6,1 Milliarden Euro inklusive Finanzverbindlichkeiten.
Dazu werden die Amerikaner öffentliche Erwerbsangebote an die Inhaber der von Celesio ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen abgeben. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 75 Prozent inklusive der ausstehenden Wandelanleihen. Die Regulierungsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Vorstand und Aufsichtsrat von Celesio unterstützen die Offerte.
Haniel erzielt aus dem Verkauf einen Erlös von 2 Milliarden Euro. Einen Teil der Einnahmen will Haniel für die weitere Entschuldung einsetzen, erklärte der Duisburger Familienkonzern. Über die Entschuldung hinaus gewinne Haniel durch die Transaktion neue Handlungsspielräume bei der zukünftigen Gestaltung des Beteiligungsportfolios.
Über einen Verkauf Celesios wird schon seit einigen Jahren spekuliert. Großaktionär Haniel stand einem Verkauf jedoch skeptisch gegenüber. Frischer Wind in die Sache kam mit dem neuen Haniel-Chef Stephan Gemkow Mitte vergangenen Jahres. Dieser senkte nicht nur die Beteiligung an Celesio und dem zweiten Großinvestment Metro, um die Schulden des Familienkonzerns zu reduzieren, sondern erklärte, bei Celesio alle Optionen zu prüfen, auch einen Verkauf.
Zuletzt hatte das Wall Street Journal Deutschland über die fortgeschrittenen Gespräche von McKesson und Haniel über Celesio berichtet.
Celesio befindet sich mitten im Umbau. Die Stuttgarter leiden wie ihre Konkurrenten unter einem erheblichen Preisdruck, vor allem in Deutschland. Die von der Regierung in der Vergangenheit eingeleiteten Gesundheitsreformen drücken auf Umsatz und Gewinn. Größe ist daher ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb, um eine größere Preismacht im Einkauf zu haben.
Unruhe in die Branche brachte im vergangenen Jahr die Absicht des US-Konzern Walgreens, den europäischen Pharmahändler Alliance Boots zu übernehmen. Seitdem wird über weitere transatlantische Bündnisse spekuliert. Denn in Europa ist eine Konsolidierung aus wettbewerbsrechtlichen Gründen schwierig. Dies gilt insbesondere für Großbritannien und Deutschland.
Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com
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