10.04.2025 14:25:00
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US-Zölle - Überblick über geltende und pausierte Zölle und Gegenzölle
Was hatte die EU am Mittwoch beschlossen?
Das am Mittwoch verkündete Maßnahmenpaket der EU ist die Antwort auf die Anfang des Jahres verhängten Importzölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium. Die jüngst verhängten Einfuhrabgaben von 25 Prozent auf Autos und Autoteile sowie von 20 Prozent der USA für eine breite Palette anderer Waren sind noch nicht berücksichtigt. Ab 15. April hätten EU-Gegenzölle von größtenteils 25 Prozent auf Stahl und Aluminium, Getreide wie Mais, Weizen, Gerste und Reis, Geflügel, Obst und Orangensaft, Holz, Kleidung, Motorräder, Spül- und Waschmaschinen oder Zahnseide erhoben werden sollen. Auf manche Produkte wären nur 10 Prozent Zoll fällig geworden.
Ab 16. Mai hätten zusätzliche Zölle von 25 Prozent dazukommen sollen, und zwar auf Geflügel, Rindfleisch, Obst, Getreide, Pflanzenöle, Holz, Kunststoffe, Teppiche, Kleidung, Glaswaren und Werkzeuge sowie Kaugummi, Zahnseide, Rasenmäher, Staubsauger und Toilettenpapier.
Für den 1. Dezember waren höhere Zölle auf Mandeln, Sojabohnen und andere Produkte vorgesehen.
Was hatte Trump am Mittwochabend verkündet?
Trump erklärte am Mittwoch, er habe eine 90-tägige Pause angeordnet für einen Teil jener Sonderzölle, die er am Mittwoch vor einer Woche angekündigt hatte. Damit pausiert er beispielsweise einen Zollsatz von 20 Prozent für Einfuhren aus der EU. Ähnliches kündigte er auch für andere Länder an - mit Ausnahme Chinas, für welches er die Zollsätze sogar nochmals anhob.
Heben die USA nun gar keine Zölle mehr auf EU-Waren ein, die nicht schon vor Trumps Amtseinführung in Kraft waren?
Nein. Am vergangenen Mittwoch hatte Trump neben den für jedes Land individuell berechneten Zöllen einen generellen 10-prozentigen Zollsatz auf Waren, die in die USA eingeführt werden, angekündigt. Dieser soll auch unberührt vom 90-tägigen Memorandum so kommen. Nicht pausiert werden zudem 25-prozentige US-Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium.
Wie will die EU-Kommission nun weiter vorgehen?
In Brüssel setzt man auf Verhandlungen. So wurde nicht nur die bereits beschlossene Reaktion auf die US-Stahl- und Aluminiumzölle für 90-Tage ausgesetzt. Wie ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag erklärte, werde man während der 90 Tage auch keine weiteren Gegenzölle auf andere US-Maßnahmen - wie zum Beispiel die seit 3. April geltenden 25 Prozent auf Autos oder die pauschalen 10-Prozent-Zölle - verkünden. Allerdings würden solche Maßnahmen weiter im Hintergrund vorbereitet, für den Fall, dass es keine Verhandlungslösung gibt.
spo/fan/fel

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