18.02.2022 17:10:40
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Vatikan-Prozess um Immobilien-Deal erneut vertagt
ROM (dpa-AFX) - Der Prozess um den verlustreichen Immobilien-Deal im Vatikan mit unter anderen einem angeklagten Kardinal ist erneut vertagt worden. Mehrere Verteidiger forderten am Freitag während der rund viereinhalbstündigen Anhörung in der Mehrzweckhalle in den Vatikanischen Museen, die Anklageerhebung für ungültig zu erklären. Am 28. Februar ist der achte Verhandlungstermin geplant. Einen Tag später am 1. März wird eine Entscheidung erwartet, wie und ob der Prozess weiterläuft.
Das Verfahren zieht sich bereits seit Monaten hin, ohne wirklich begonnen zu haben. Auftakt war im Juli 2021. Seitdem bestimmen Anträge, die Überarbeitung von Dokumenten und lückenhafte Beweismittel den Rechtsstreit. Konkret geht es um eine verlustreiche Investition des Vatikans in eine Luxusimmobilie im Londoner Stadtteil Chelsea und die mutmaßlich unrechtmäßige Verwendung von Geldern dafür.
Involviert war das mächtige Staatssekretariat des Vatikans. Mittlerweile hat der Vatikan die Immobilie wieder verkauft. Dem Vorwurf zufolge sollen daran mehrere Personen mitverdient haben. Für den Millionen-Deal sollen außerdem Spendengelder der Gläubigen aus dem sogenannten Peterspfennig geflossen sein.
In dem für Vatikanverhältnisse noch nie da gewesenen Prozess sitzt erstmals mit Giovanni Angelo Becciu auch ein Kardinal auf der Anklagebank. Er hatte in der fraglichen Zeit des Immobilien-Deals bis Mitte 2018 eine hohe Funktion im Staatssekretariat. Neben ihm reihen sich neun weitere Beschuldigte ein - etwa zwei Finanzmakler, eine Sicherheitsberaterin und frühere Bedienstete der vatikanischen Finanzaufsicht. Die Vorwürfe der Strafverfolgung lauten etwa auf Korruption, Amtsmissbrauch, Veruntreuung und Betrug./jon/DP/nas
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