Dienste aus einer Hand 18.06.2013 12:43:31

Vodafone vs. Liberty Global: Bieterschlacht um Kabel Deutschland entflammt

In der vergangenen Woche hatte bereits die britische Vodafone bestätigt, in Sachen Übernahme an Kabel Deutschland herangetreten zu sein. Für beide Unternehmen würde der Deal Sinn machen. Liberty Global gehört in Deutschland bereits Unitymedia und Kabel BW, die in den bevölkerungsreichen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie nach einer Übernahme auch in Baden Württemberg tätig sind und ist hierzulande die Nummer zwei der Branche.

   Vodafone könnte mit einem Kauf des größten deutschen Kabelnetzbetreibers mit der Deutschen Telekom in 13 von 16 Bundesländern auf Augenhöhe kommen und alle Dienste, Festnetz- wie Mobiltelefonie nebst Breitband-Internet und TV aus einer Hand anbieten. In der Branche gilt es als zukunftsentscheidend, alle Dienste aus einer Hand anbieten zu können, nicht zuletzt weil der Datenverbrauch explodiert und Unternehmen, die nur Mobilfunk bieten, langfristig keine Chance mehr haben.

   Der von John Malone kontrollierte US-Medienkonzern habe 85 Euro pro Aktie des Unternehmens aus Unterföhring geboten, wie die Financial Times mit Verweis auf gut informierte Kreise berichtet. Das Angebot des US-Unternehmens bewertet das Eigenkapital des deutschen MDAX-Konzerns mit rund 7,5 Milliarden Euro.

   Kabel Deutschland machte in einer kurzen Pflichtmitteilung keine Angaben zum Angebot. Ein Liberty Global-Sprecher wollte sich zum Bericht der Financial Times nicht äußern. Vodafone war in der vergangenen Woche beim Management des MDAX-Konzerns zunächst abgeblitzt, als es rund 80 Euro pro Aktie bot. Die Führungsspitze von Kabel Deutschland sei allerdings bereit, sich bei einem höheren Preis in die Bücher schauen zu lassen, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Als angemessen gelte ein Preis von rund 85 Euro je Aktie. Auch ein formales Angebot von Vodafone wird nach Informationen des Wall Street Journal Deutschland in Kürze erwartet. Ein Sprecher von Vodafone in Deutschland war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

   DJG/hhb

   Dow Jones Newswires

Von Archibald Preuschat

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