27.11.2016 15:30:40
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Vogelgrippe: Streit über Stallpflicht
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der sich ausbreitenden Vogelgrippe streiten Landwirtschaftsminister einiger Bundesländer über die Stallpflicht als Maßnahme zur Eindämmung der Krankheit. Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Ein Tier, das einige Wochen Gefangenschaft erleben muss, ist besser dran, als eines, das tot ist. Und das Risiko ist real." Der nordrhein-westfälische Minister Johannes Remmel (Grüne) sagte der Zeitung dagegen: "Eine generelle Aufstallung hat weitreichende Konsequenzen, auch aus tierschutzrechtlichen Aspekten. Für uns ist das die ultima ratio. Aber so weit ist es noch nicht."
In seinem Land wurde Stallpflicht bislang nur in einzelnen Landkreisen und Städten auferlegt. Die Stallpflicht hat Nachteile: Freilaufende Hühner, Gänse und Enten werden eingesperrt aggressiv und gehen nicht selten aufeinander los.
Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) sagte der "F.A.S.", wichtig sei die strikte Einhaltung der Hygienevorkehrungen. Diese Maßnahmen bedeuteten viele Einschränkungen für die Tierhalter. "Aber sie sind unvermeidbar und notwendig."
Bislang haben unter anderem Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen eine landesweite Stallpflicht angeordnet. In Niedersachsen, das Bundesland mit dem größten Geflügelbestand, gilt für 97 Prozent des Geflügels im Land inzwischen die Stallpflicht. In anderen Bundesländern umfasst sie nur spezifische Landkreise oder Regionen. In zwölf der 16 Bundesländer wurden inzwischen mit Vogelgrippe infizierte Wildvögel gefunden. Auch in den Nachbarländern Deutschlands kursiert die H5N8-Epidemie zunehmend.
Seit Anfang November häufen sich in Deutschland bestätigte H5N8-Fälle vor allem bei Wildvögeln. Bei einem Nachweis in einer Geflügelhaltung werden vorsorglich sämtliche Tiere getötet./hme/DP/he
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