10.03.2016 20:36:48
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Volkswagen streicht tausende Jobs in der Verwaltung - Kreise
Von William Boston
BERLIN (Dow Jones)--Der Autobauer Volkswagen will offenbar tausende Jobs in der Verwaltung streichen. Damit sollten im Angesicht des Abgasskandals Kosten gespart werden, berichten zwei Informanten. Zudem sollten gleichzeitig Mitarbeiter mit Spezialwissen eingestellt werden, zum Beispiel Softwareentwickler.
Nicht bestätigen wollten die Informanten, dass 3.000 Stellen abgebaut werden sollen. Sie sagten aber, ein Arbeitsplatzabbau werde ohne Entlassungen auskommen, und es seien keine oder kaum Gewerkschaftsmitglieder betroffen. Der Stellenabbau solle die natürliche Fluktuation ausnutzen, auf Frühverrentung setzen oder die Versetzung von Mitarbeiter auf vakante Stellen beinhalten. Es werde keine Entlassungen geben, und es handele sich nicht um einen Einstellungsstopp, sagte eine der Personen.
Schon vor dem Skandal um manipulierte Abgastests hatte Volkswagen ein Effizienzprogramm aufgesetzt, das die Kosten um 5 Milliarden Euro reduzieren sollte. Nach dem Abgasskandal kamen dann noch Einsparungen von 1 Milliarden Euro hinzu.
Die Marke Volkswagen habe ein Effizienzprogramm gestartet, das alle Bereiche betreffe, auch die Personalkosten, sagte ein VW-Sprecher. Auf Details wollte er nicht eingehen.
Wolfgang Porsche, der Patriarch aus einer der Familien, die Volkswagen mit ihren Stimmrechten dominieren, hatte diese Woche bereits gesagt, dass der Autobauer wegen des Dieselskandals möglicherweise Stellen streichen müsse.
Beim Betriebsrat, der vehement gegen einen Arbeitsplatzabbau ist, war telefonisch und per Mail keine Stellungnahme zu erhalten.
Die Meldung über den Abbau von 3.000 Stellen war zuerst von der Nachrichtenagentur dpa verbreitet worden. Dpa zitierte auch einen hochrangigen Vertreter der IG-Metall mit den Worten, dass gemäß dem aktuellen Tarifvertrag keine Entlassungen bei Volkswagen möglich seien. Der Zukunftsvertrag schütze Gewerkschaftsmitglieder vor betriebsbedingten Kündigungen. Die Gewerkschaft sei froh, diesen Vertrag abgeschlossen zu haben, sagte Hartmut Meine, der Chefunterhändler der IG Metall bei Volkswagen der Nachrichtenagentur. Meine war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Volkswagen wollte den dpa-Bericht nicht kommentieren.
Der Stellenabbau entspricht einem halben Prozent der Belegschaft von Volkswagen. Es ist unklar, ob es per Saldo zu einer Verkleinerung der Belegschaft kommt. Volkswagen stelle weiter ein, sagte einer der Informanten. Der Abbau in der Verwaltung könne Raum für Jobs etwa in der IT schaffen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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March 10, 2016 14:06 ET (19:06 GMT)
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