03.02.2014 20:17:33

VW-Arbeiter bekommen in Streit um US-Betriebsrat das letzte Wort

   Das Ringen um den Einfluss der Gewerkschaft im Volkswagen-Werk im US-Bundesstaat Tennessee steht vor seinem voraussichtlichen Ende. Der Autobauer einigte sich mit der mächtigen Gewerkschaft UAW auf Bildung eines Betriebsrats und lässt darüber die Mitarbeiter des betroffenen Werks in Chattanooga abstimmen. Die Wahl ist für den 12. bis 14. Februar angesetzt und könnte endlich den monatelangen Streit beenden.

   Das Volkswagen-Management hatte lange mit der Gewerkschaft über die Einrichtung eines Betriebsrates in Chattanooga gesprochen. In den USA kann eine solche Arbeitnehmervertretung nur mit einer Gewerkschaft realisiert werden. Die United Auto Workers (UAW) hatte für sich reklamiert, dass sie die Unterstützung von über 50 Prozent der mehr als 2.000 Mitarbeiter in Chattanooga hat. Sie hatte dazu eine Befragung durchgeführt.

   Dagegen hatte sich eine Gruppe von Mitarbeitern gewehrt, die sich bei der Befragung durch die Gewerkschaft getäuscht sahen. Die Arbeiter sammelten ihrerseits Unterschriften, um die Gewerkschaft vor den Toren des Werks zu stoppen.

   Der Konflikt um den Einfluss der UAW ist in den USA hochpolitisch und hat tiefe Wurzeln. So wurde die Pleite der beiden Autobauer GM und Chrysler auch darauf zurückgeführt, dass die UAW zu teure und unflexible Tarifverträge für ihre Mitglieder herausgeschlagen hat, an denen die Autobauer in der Wirtschaftskrise dann erstickten. Republikanische Politiker in Tennessee fürchteten zudem, dass eine gewerkschaftliche Organisation bei VW von Nachteil für das Jobwachstum in dem US-Staat ist. Der Gouverneur von Tennessee, Bill Haslam, und der republikanische Senator Bob Corker hatten sich gegen die gewerkschaftliche Organisierung des Werkes ausgesprochen.

   Volkswagen hat das 1 Milliarde US-Dollar teure Werk 2011 eröffnet. Der Standort Tennessee wurde wohl auch wegen der rechtlichen Situation gewählt. Denn Tennessee ist ein sogenannter "Right-to-work"-Staat. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer nicht gezwungen sind, sich als Bedingung für eine Beschäftigung einer Gewerkschaft anzuschließen.

   Volkswagen hatte das Werk in den USA mit großen Ambitionen gebaut. Es sollte als Baustein dabei helfen, den Wolfsburger Konzern bis 2018 zur weltweiten Nummer Eins der Autoindustrie zu machen. Doch Volkswagen gewinnt auf dem wichtigen US-Markt keinen Schwung. Im Januar brachen die Autoverkäufe der Marke VW sogar um 19 Prozent ein. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte die Entwicklung Volkswagens in den Vereinigten Staaten jüngst sogar als "Katastrophen-Veranstaltung" bezeichnet.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 03, 2014 13:46 ET (18:46 GMT)

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