05.04.2020 12:10:43

VW-Vorstand Renschler fordert EU-koordiniertes Hochfahren der Produktion

FRANKFURT (Dow Jones)--VW-Vorstand Andreas Renschler fordert laut einem Medienbericht ein Hochfahren der Wirtschaft, sobald der Gesundheitsschutz in der Corona-Epidemie dies zulasse. Angesichts weltweit komplexer Lieferketten sollte der Anlauf aller beteiligten Unternehmen europaweit koordiniert geschehen, hier komme der Europäischen Union "eine wichtige Rolle zu", sagte Renschler der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

"Wenn die Kurve mit den Neuinfektionen abflacht und die medizinische Versorgung für alle Risikogruppen gesichert ist, dann können und sollten wir intelligent und koordiniert wieder in einen anderen Modus wechseln", sagte Renschler. "Ewig halten wir das alles nicht durch, als Unternehmen so wenig wie als Gesellschaft", so Renschler. "In ein paar Wochen muss ein überlegter Wiederaufbau beginnen", sagte Renschler, der auch Chef des LKW-Herstellers Traton ist.

Irgendwann werde die Versorgungskette Probleme bekommen. "Irgendwann sind die Lager für Ersatzteile leer, dann steht der LKW." Er sei aber zuversichtlich, dass es nicht so weit komme, da die Regierung zuvor wieder "in einen anderen Modus wechselt" und die Wirtschaft "kontrolliert in Stufen" wieder hoch fährt.

Beim Wiederanlaufen der Produktion könne Europa von China lernen. Wie schnell die Wirtschaft sich wieder erholte, hänge davon ab, ob die einzelnen Regierungen es schaffen, Corona im Zaum zu halten und die Wirtschaft gleichzeitig wieder anzukurbeln. Er hoffe hier auf eine starke Position der EU-Kommission - "bisher ist es mir hier etwas zu still".

Der Konzern, bei dem derzeit alle Werke stillstehen, überstehe "vorerst" den Shutdown ohne Staatshilfe. "Das Wichtigste, was wir im Moment tun können, ist, auf unsere Liquidität zu achten. Cash is the name of the game", sagte Renschler.

Trotz des Stillstandes werde überall gearbeitet. "Wir müssen Ersatzteile und den Service für unsere Kunden sicherstellen. Und das ist für die gesamte Wirtschaft elementar."

Bei VWs Zulieferern gebe es bisher noch keinen akuten Fall, bei dem Liquiditätsspritzen durch VW nötig seien, der Konzern beobachte die Entwicklung aber genau.

Für die Zeit nach Corona fordert der VW-Vorstand von der Bundesregierung ein Konjunkturpaket mit Maßnahmen, "welche die Nachfrage der Spediteure ankurbeln und gleichzeitig der Umwelt helfen". Konkret könnte man EU-weit die Verschrottung alter LKW forcieren und unseren Kunden für den Kauf von Fahrzeugen der saubereren und sparsameren Euro-4-Norm eine Prämie anbieten.

Kontakt zur Autorin: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/uxd

(END) Dow Jones Newswires

April 05, 2020 06:11 ET (10:11 GMT)

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