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2016 gesamt positiv möglich 30.08.2016 08:22:00

Warimpex drehte bis Juni ins Plus

Unternehmenschef Franz Jurkowitsch hält auch fürs Gesamtjahr schwarze Zahlen für möglich. Dank Rubel-Erholung und Wertzuwächsen im Portfolio wurde ein Periodengewinn von 12,3 Mio. Euro erzielt, nach 24,9 Mio. Euro Minus im gleichen Vorjahreszeitraum.

Auch im Gesamtjahr 2016 sei ein positives Periodenergebnis möglich, sagte der Warimpex-CEO am Dienstag im APA-Gespräch - auf Basis der heutigen Bedingungen, was etwa Wechselkurse und gesamtökonomische Situation betreffe. Demgegenüber gingen die RCB-Analysten Anfang des Monats für 2016 noch von einem weiteren Verlustjahr aus. Dass im Falle eines Gewinnjahres auch schon Dividende ausgeschüttet werden kann - nach langer Durststrecke -, glaubt Jurkowitsch eher nicht, denn dafür müsste der Gewinn den vorjährigen kumulierten Verlust von rund 42 Mio. Euro überschreiten. Es sei schon einmal gut, den Verlust wenn möglich zu reduzieren - die Entscheidung, in Russland zu bleiben, sei richtig gewesen.

Der Rubel habe sich im zweiten Quartal weiter erholt, wodurch in Vorperioden verbuchte nicht zahlungswirksame Kursverluste teils wieder aufgeholt werden konnten. Und auch der IWF habe seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Russland für 2016 und 2017 leicht nach oben korrigiert. "Die russische Wirtschaft befindet sich langsam wieder auf dem Weg der Besserung", so Jurkowitsch: "Das stimmt uns für unsere Aktivitäten optimistisch."

Beim Bruttoergebnis (vor Veräußerungserträgen) gelang bis Juni ein Anstieg um ein Viertel auf 12,1 (9,6) Mio. Euro, und das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 7 Prozent auf 6,3 (5,9) Mio. Euro. Das EBIT drehte von -19,2 Mio. auf 10,2 Mio. Euro ins Plus, weil der Posten Abschreibungen und Wertänderungen jetzt mit 3,9 (-25,1) Mio. Euro positiv war.

Vor allem die Bewertungsgewinne bei den Development-Projekten hätten sich hier mit 7,9 Mio. Euro positiv ausgewirkt. Baugenehmigungen für Projektentwicklungen und Vorvermietungen würden sich in Wertzuwächsen niederschlagen, so Jurkowitsch, auch die Yield Compressions würden zu Wertanpassungen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus führen. Das Finanzergebnis samt Joint Ventures drehte von -3,4 Mio. auf 3,9 Mio. Euro ins Plus. Und der Zinsaufwand wurde deutlich von 11,8 Mio. auf 6,4 Mio. Euro gesenkt, durch reduzierte Kreditverbindlichkeiten und bessere Refinanzierungskonditionen.

Fürs zweite Halbjahr erwarte man eine Fortsetzung der positiven Entwicklung und wolle die laufenden Developments in Polen und Russland weiter vorantreiben und - neben einer möglichen Hotel-Veräußerung - vielleicht noch weitere Transaktionen in die Wege leiten, heißt es im Ausblick. Die Hotel-Ertragszahlen wolle man weiter steigern, die Finanzierungskosten verbessern. Die Finanzverbindlichkeiten wurden auf 271,1 (287,6) Mio. Euro gesenkt, sagte Jurkowitsch.

Bis Juni konnte man die Auslastung der vollkonsolidierten Hotels bei konstanten Zimmerpreisen steigern, eine geringere Zimmeranzahl ließ die Hotelumsätze aber um 6 Prozent auf 24,2 Mio. Euro sinken, im selben Prozentausmaß auch die Net Operating Profits (NOP) pro Zimmer. Samt aliquoten Joint Ventures gingen die Hotel-Umsatzerlöse um 22 Prozent auf 37,8 Mio. Euro zurück und die NOP um 23 Prozent auf 10,8 Mio. Euro. Warimpex ist Eigentümer, Miteigentümer bzw. Betreiber von 15 Business- und Luxus-Hotels mit 3.700 Zimmern. In Polen laufe das Hotelgeschäft ausgezeichnet, in Tschechien sei nur Karlsbad aufgrund teils ausbleibender Kunden aus Russland ein schwacher Punk. Die Performance in Paris leidet durch die Terrorereignisse der letzten Monate, doch sei der Ausblick für 2017 wegen des Eurodisney-Jubiläums positiv. Beim Kempinski in Wien habe sich gegenüber dem Vorjahr nichts Wesentliches geändert, außer dass der arabische Markt etwas schwächer sei. Die Diskussion um ein Burka-Verbot sei aus touristischer Perspektive nicht sehr hilfreich, so Jurkowitsch.

Warimpex zählt auch vier Geschäfts- und Bürogebäude mit 32.000 m2 - bei den Bürogebäuden verbuchte man im Halbjahr Umsatzsteigerungen. Durch die Fertigstellung und Vermietung des Zeppelin Büroturms in der Airportcity St. Petersburg sowie des Erzsebet Bürogebäudes in Budapest stiegen die Büroimmo-Vermietungserlöse von 0,7 Mio. auf 4 Mio. Euro.

Nach der Berichtsperiode erhielt man die Baugenehmigung für ein Projekt in Krakau, wo ein Warimpex gehörendes Bürogebäude abgerissen und durch einen Neubau mit rund 12.000 m2 Fläche ersetzt werden soll. Ebenfalls in Krakau ist Warimpex Eigentümerin eines Entwicklungsgrundstücks, auf dem ein Bürogebäude mit 26.000 m2 entstehen soll; die Planungsarbeiten laufen. Nahe dem andel's Hotel Lodz erhielt Warimpex im April die Baugenehmigung für ein ebenfalls 26.000 m2 großes Büroentwicklungsprojekt. In Russland wurde in der Airportcity St. Petersburg Anfang 2016 der Bau eines Multifunktionsgebäudes begonnen (6.000 m2), das Gebäude ist voll vermietet und soll Mitte 2017 fertig sein.

Auf Transaktionsseite veräußerte Warimpex im Juni den Hälfte-Anteil an der Warschauer Büroimmobilie Parkur Tower an den JV-Partner. Darüber hinaus unterzeichnete man im Mai die Absichtserklärung für den schon genannten geplanten Verkauf eines Hotels an einen internationalen Investor; das Closing im Lauf des zweiten Halbjahres erfolgen.

(Schluss) sp/itz

ISIN AT0000827209 WEB http://www.warimpex.com

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