15.01.2024 11:51:00

Warten auf Investoren-Kapitalspritze bei Signa Prime und Development

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Bei der ersten Gläubigerversammlung der insolventen Signa Prime und Signa Development am Montagnachmittag am Handelsgericht Wien steht auch die weitere Finanzierung der Immobilien-Gesellschaften auf der Agenda. Signa-Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg hatte von Bestandsinvestoren bis 15. Jänner rund 350 Mio. Euro eingefordert. Bisher hat nur Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner öffentlich signalisiert, möglicherweise eine Geldspritze zu unterstützen.

Zur Signa Prime gehören zahlreiche bekannte Immobilien in Innenstadtlagen, unter anderem das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, das Goldene Quartier in Wien und das Hotel Bauer in Venedig sowie das Hamburger Bauprojekt Elbtower. Vor der Insolvenz bezifferte man den Bruttovermögenswert (Gross Asset Value) der Immobilien mit 20,4 Mrd. Euro.

Laut Signa-Aufsichtsratschef und Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer muss der Kapitalzuschuss aber nicht heute fixiert werden. "Die Fristen enden nicht am Montag, am Montag findet die erste Tagsatzung statt, am Montag ist nicht der D-Day", sagte Gusenbauer am vergangenen Samstag im Ö1-"Journal zu Gast". Man mache "alles", um Grossnigg "dabei zu unterstützen, das erforderliche Kapital aufzustellen".

Bisher hat Firmengründer Benko für die Fortführung der Signa Holding 3 Mio. Euro zugesichert, bis 10. Jänner wurden 2 Mio. Euro ausbezahlt. Zur Kapitalspritze für Signa Prime und Signa Development hat sich Benko bisher nicht öffentlich geäußert. "Ich gehe davon aus, dass Rene Benko seinen Beitrag leisten wird im Rahmen dessen, was alle anderen Investoren auch bereit sein werden, beizutragen", sagte Gusenbauer gegenüber dem ORF-Radio.

Auf APA-Anfrage ließ Signa-Investor und Strabag-Mitgründer Hans Peter Haselsteiner am vergangenen Freitag wissen, dass auch nach wie vor alles noch in der Schwebe sei und es noch keine Entscheidungen bezüglich eines Zuschusses gebe. "Ich kann mir vorstellen, Genussrechte der Signa Prime zu zeichnen, damit Geld reinkommt und die Sanierung in Eigenverwaltung werterhaltend umgesetzt werden kann", sagte Haselsteiner zuletzt dem deutschen "Handelsblatt".

Zu den Signa-Prime-Großaktionären gehören neben der Signa Holding, Stiftungen rund um Rene Benko, der deutsche Logistiker-Milliardär Klaus-Michael Kühne, die deutsche Fondsgesellschaft Union Investment Institutional, die französische Milliardärsfamilie Peugeot und die deutsche RAG-Steinkohlebergbau-Stiftung. Weitere private und institutionelle Investoren halten Anteilen von jeweils unter 4 Prozent an der Signa Prime. Haselsteiner ist neben der Signa-Holding auch bei Signa Development investiert.

Die erste Gläubigerversammlung der Signa Prime und Signa Development wird auch von den Kreditschützern mit Spannung erwartet. "Heute werden wir eine Tagsatzung haben bei Gericht, wo der Insolvenzverwalter und die Insolvenzverwalterin zum ersten Mal Stellung nimmt zu den Fragen, ob wir bis zum derzeitigen Zeitpunkt kostendeckend fortführen können", sagte Cornelia Wesenauer vom Alpenländischer Kreditorenverband im Ö1-"Morgenjournal am Montag. Wenn dies möglich sei, dann gebe "es noch keinen Grund dafür, dass man die Eigenverwaltung entzieht". Für Wesenauer steigt aber der Zeitdruck die Finanzierung des anvisierten Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zu konkretisieren. "Also es wird durchaus schwierig und mit jedem Tag, der vergeht, wird es schwieriger werden", sagte die Kreditschützerin. Zum Zeitpunkt der Sanierungsplantagsatzung mit der Abstimmung über den Sanierungsplan der Signa Prime und Development am 18. März müsse die Gläubigerquote von "30 Prozent nicht am Tisch liegen", aber es müsse einen Plan geben, wie sie bezahlt werden solle.

cri/bel

WEB http://www.signa.at

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