Baldige Entscheidung 19.11.2013 14:05:30

Weißrussland stellt Auslieferung von Uralkali-Chef in Aussicht

Das stellte der weißrussische Außenminister am Dienstag in Aussicht - einen Tag, nachdem Uralkali-Großaktionär Suleiman Kerimow den Verkauf seines Anteils an dem russischen Kaliproduzenten an einen anderen russischen Milliardär vereinbart hatte.

"Ich bin überzeugt, dass dieses Problem in naher Zukunft mit rechtlichen Mitteln friedlich gelöst wird", sagte Wladimir Markei auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen in Moskau.

Der Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner befindet sich seit Ende August in Weißrussland in Haft bzw in Hausarrest. Er war wegen des Vorwurfs des möglichem Machtmissbrauchs als Leiter der inzwischen nicht mehr bestehenden Handelspartnerschaft zwischen Uralkali und Weißrusslands staatlichem Kaliproduzenten Belaruskali verhaftet worden.

Uralkali hat die Vorwürfe als politisch motiviert zurückgewiesen, denn nur einen Monat vorher hatte das russische Unternehmen die Partnerschaft aufgekündigt und damit ein informelles globales Preiskartell beendet. Mit der Verhaftung Baumgertners kam der Handelsstreit auf die politische Bühne. Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hatte erklärt, die Angelegenheit könne nur beigelegt werden, wenn Uralkalis wichtigster Aktionär Kerimow seinen Anteil an dem Unternehmen verkaufe. Außerdem soll Baumgertner nur unter der Bedingung nach Russland ausgeliefert werden, dass er sich dort wegen der erhobenen Vorwürfe vor Gericht verantworten muss.

Am Montag war bekannt gworden, dass der russische Milliardär Michail Prochorow Kerimows Anteil an Uralkali für mehrere Milliarden US-Dollar übernimmt. Der Deal soll kurzfristig über die Bühne gehen und müsse nicht von den Behörden genehmigt werden, teilte Prochorows Holdinggesellschaft mit.

Russland hatte die Auslieferung Baumgertners im vergangenen Monat gefordert, damit in Moskau ein Gerichtsverfahren gegen ihn eröffnet werden kann. Politische Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Vorwürfe gegen ihn nach seiner Rückkehr nach Russland entweder fallen gelassen werden oder dass er seine Haftstrafe nie absitzen muss, falls er verurteilt werden sollte.

Am Montag hatten sich russische Diplomaten mit Baumgertner getroffen, der in der weißrussischen Hauptstadt Minsk unter Hausarrest steht. Der Manager sei bei guter Gesundheit und treibe regelmäßig Sport, sagten sie.

DJG/DJN/sha/flf

(MOSKAU) Dow Jones Newswires

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