13.03.2016 23:52:37
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Landtagswahlen
Bielefeld (ots) - Dieser Wahlabend wird als schwarzer Sonntag in
die Geschichte der CDU eingehen. Die großen Verlierer heißen Guido
Wolf in Baden-Württemberg und Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz. Aber
auch die SPD hat in zwei Bundesländern schwer Federn lassen müssen
einzig Malu Dreyers großer Erfolg in Mainz rettet die Sozialdemokraten vor einer Schockstarre. Selten haben Wahlen so viel Historisches zu Tage gefördert wie gestern. In erster Linie ist hier die AfD zu nennen. Die rechtspopulistische Partei hat es bei den ersten Wahlen nach Beginn der Flüchtlingskrise auf Anhieb deutlich in gleich alle drei Parlamente geschafft. Darüber wird im politischen Berlin sicherlich noch zu reden sein. Vor allem die CDU muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie nicht Gefahr laufen will, sich langfristig mit einer Partei am rechten äußeren Rand herumschlagen zu müssen. Viel zu lange hat die CDU, haben aber auch alle anderen Parteien die AfD nicht wirklich ernst genommen. Die Große Koalition muss sich fragen, was sie den Menschen sagen will, die aufgrund der Flüchtlingskrise Ängste und Sorgen haben, wie es in Deutschland weitergeht. Und sie muss erklären, warum die Partei eben keine Alternative für Deutschland ist. Neben dem historischen Erfolg der AfD hat auch Wahlsieger Winfried Kretschmann einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Der 67-Jährige hat Baden-Württemberg erneut erobert und wird grüner Ministerpräsident bleiben. Wer diesen Triumphzug vor - sagen wir einmal zehn Jahren - im CDU-Stammland prophezeit hätte, wäre wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Was lernen wir noch von diesem Super-Sonntag? Eigentlich das, was wir immer schon wussten: Nur mit Glaubwürdigkeit, Authentizität und Sympathie werden Wahlen gewonnen. Guido Wolf und Julia Klöckner sind zwar völlig unterschiedliche Kandidaten - der eine bieder, die andere modern. Aber beide haben in der Flüchtlingskrise nicht gerade durch Verlässlichkeit geglänzt. Ihr Zick-Zack-Kurs mit der Abkehr von Angela Merkel hat dazu geführt, dass die meisten Wähler am Ende eben kein Vertrauen in die CDU-Herausforderer hatten. Julia Klöckner lag in den Beliebtheitswerten immer weit hinter Malu Dreyer, ihre CDU war aber lange Zeit vor der SPD. Erst als Klöckner sich von Merkels Kurs abwendete, war sie für die Rheinland-Pfälzer mehrheitlich nicht mehr wählbar. Winfried Kretschmann und Malu Dreyer sind offenbar genau das Gegenteil: Sie haben in den wichtigsten Flüchtlingsfragen Kurs gehalten, sind äußerst beliebt und glaubwürdig. Für die CDU war dieser Sonntag ein Albtraum. Es ist zwar ein schwacher Trost, aber die Bundeskanzlerin kann sich dennoch ein wenig bestätigt fühlen. In allen drei Bundesländern sind die Merkel-Unterstützer die Sieger - wenn das mal kein Zufall ist.
einzig Malu Dreyers großer Erfolg in Mainz rettet die Sozialdemokraten vor einer Schockstarre. Selten haben Wahlen so viel Historisches zu Tage gefördert wie gestern. In erster Linie ist hier die AfD zu nennen. Die rechtspopulistische Partei hat es bei den ersten Wahlen nach Beginn der Flüchtlingskrise auf Anhieb deutlich in gleich alle drei Parlamente geschafft. Darüber wird im politischen Berlin sicherlich noch zu reden sein. Vor allem die CDU muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie nicht Gefahr laufen will, sich langfristig mit einer Partei am rechten äußeren Rand herumschlagen zu müssen. Viel zu lange hat die CDU, haben aber auch alle anderen Parteien die AfD nicht wirklich ernst genommen. Die Große Koalition muss sich fragen, was sie den Menschen sagen will, die aufgrund der Flüchtlingskrise Ängste und Sorgen haben, wie es in Deutschland weitergeht. Und sie muss erklären, warum die Partei eben keine Alternative für Deutschland ist. Neben dem historischen Erfolg der AfD hat auch Wahlsieger Winfried Kretschmann einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Der 67-Jährige hat Baden-Württemberg erneut erobert und wird grüner Ministerpräsident bleiben. Wer diesen Triumphzug vor - sagen wir einmal zehn Jahren - im CDU-Stammland prophezeit hätte, wäre wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Was lernen wir noch von diesem Super-Sonntag? Eigentlich das, was wir immer schon wussten: Nur mit Glaubwürdigkeit, Authentizität und Sympathie werden Wahlen gewonnen. Guido Wolf und Julia Klöckner sind zwar völlig unterschiedliche Kandidaten - der eine bieder, die andere modern. Aber beide haben in der Flüchtlingskrise nicht gerade durch Verlässlichkeit geglänzt. Ihr Zick-Zack-Kurs mit der Abkehr von Angela Merkel hat dazu geführt, dass die meisten Wähler am Ende eben kein Vertrauen in die CDU-Herausforderer hatten. Julia Klöckner lag in den Beliebtheitswerten immer weit hinter Malu Dreyer, ihre CDU war aber lange Zeit vor der SPD. Erst als Klöckner sich von Merkels Kurs abwendete, war sie für die Rheinland-Pfälzer mehrheitlich nicht mehr wählbar. Winfried Kretschmann und Malu Dreyer sind offenbar genau das Gegenteil: Sie haben in den wichtigsten Flüchtlingsfragen Kurs gehalten, sind äußerst beliebt und glaubwürdig. Für die CDU war dieser Sonntag ein Albtraum. Es ist zwar ein schwacher Trost, aber die Bundeskanzlerin kann sich dennoch ein wenig bestätigt fühlen. In allen drei Bundesländern sind die Merkel-Unterstützer die Sieger - wenn das mal kein Zufall ist.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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