23.06.2015 23:07:40
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Pflegereform
Bielefeld (ots) - Früher wurde Demenz als »Tüdeligkeit« abgetan.
Heute sind wir schlauer. Demenz ist eine Krankheit, die Betroffene
und Angehörige fordert und Beachtung finden muss. Ein Gesetz zur
Verbesserung des Umgangs mit Erkrankten war längst überfällig. Zwei
Vorgängerregierungen hatten sich bereits daran versucht. Allein
deshalb gebührt Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) nun
Applaus. Und doch sind Zweifel an der Bezahlbarkeit erlaubt. In
Deutschland sind derzeit 1,5 Millionen Menschen an Demenz
erkrankt. Ihre Zahl wird steigen. Hauptgrund dafür ist, dass
unsere Gesellschaft immer älter wird. Laut Wissenschaftlern wird
sich binnen 50 Jahren die Zahl aller Pflegebedürftigen in
Deutschland verdoppeln. Dazu bedarf es Geld - vor allem in
Zukunft. Gröhes geplanter Pflegevorsorgefonds ist nur ein
schwaches Finanzpolster. Auch weil der Umgang mit Reserven in den
Sozialversicherungen hierzulande so eine Sache ist. Wir erinnern uns:
Statt die vollen Rentenkassen zu schützen, hat die Regierung lieber
die Mütterrente daraus finanziert. Dank Überschüssen im
Gesundheitsfonds gibt es nun die Praxisgebühr nicht mehr. Da fällt
es schwer zu glauben, dass nicht auch die Pflegereserve irgendwann
geplündert wird.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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