Teil nach Schwechat |
07.03.2013 14:27:00
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Wien verliert Heineken-Ostzentrale an Amsterdam
Laut Liebl hat die Übersiedlung "gar keine Auswirkung" auf die Geschäfte in Österreich. "Ich persönlich werde etwas öfter nach Amsterdam fliegen als bisher." In Wien (künftig in der Brauerei Schwechat) bleiben laut Liebl die CEE-Exportabwicklung mit rund 30 Leuten, weiters die Revision und ein Teil der CEE-Finanzabteilung. Rund 15 Mitarbeiter des bisherigen Wiener CEE-Stabs wechseln nach Amsterdam.
Das Geschäft der österreichischen Brau Union (Bierabsatz 2012: knapp 4,8 Mio. Hektoliter) ist im Heineken-Konzern mit seinen 220 Millionen Hektolitern Bier weltweit von der Menge her klein. In der Osteuropasparte sieht Liebl die Firma aber als "bedeutenden Spieler", was Markenpolitik und Produktivität betreffe. In Österreich sind 2.217 Leute beschäftigt.
Für 2012 berichtete Liebl heute eine "für unsere Verhältnisse schöne Steigerung bei Absatz und Umsatz". Im Inland haben die Brauereien (Hauptmarken: Gösser, Zipfer, Schwechater, Reininghaus, Puntigamer) ihren Absatz um 2,1 Prozent oder 93.000 hl gesteigert. Weil der Export nach rückläufigen konzerninternen Ausfallslieferungen (Karlovacka/Kroatien) mit 246.641 hl unter Vorjahr blieb, legte der Gesamtabsatz nur um 1,1 Prozent oder 52.000 hl auf 4,795 Mio. hl zu. Dennoch lag man damit über dem Trend des Gesamtmarktes. Alle Braufirmen in Österreich zusammen brachten es auf 8,54 Mio. hl. Den Marktanteil im Handel beziffert die Brau Union mit 49 Prozent. Erstmals seit langem gab es auch beim Gastronomieabsatz ein Mini-Plus.
Der Umsatz stieg um 3,3 Prozent auf 643,9 Mio. Euro. Zur Ertragslage gibt es bis auf die Feststellung, das operative Ergebnis sei sehr zufriedenstellend, keine Angaben.
2013 will Liebl weiteres Wachstum, den Pro-Kopf-Konsum sieht er stabil bei rund 108 Litern. Ein Wachstumstreiber sollen weiter die Radler-Getränke (Bier-Limo-Mischgetränke) sein. Vom Absatzzuwachs stammte ein Fünftel von den Radlern. Von der Gesamtmenge an Bier in Österreich waren 2012 rund 7 Prozent Radler, bei der Brau Union 8 Prozent. Zum Vergleich: Bis vor fünf Jahren grundelte der Radler-Anteil am Biermarkt bei 2 Prozent, und das rund 20 Jahre hindurch.
Das ermutigt die Brauer, dass es beim Alkoholfrei-Bier ebenso laufen könnte. Derzeit kommt alkoholfreies "Bier" in Österreich bloß auf 1,5 bis 2 Prozent vom Biermarkt. Auch da peilt Brau Union Österreich Marketingchef Andreas Stieber doppelte bis dreimal höhere Marktanteile an. "Einen gestandenen Biertrinker bringt man nicht vom Bier weg", sagt Firmenchef Liebl. Zielgruppe für alkohlfreie Biervarianten seien Konsumenten, die in Pausen, beim Sport oder beim Autofahren keinen Alkohol trinken dürfen oder wollen." Neue Radler- und Alkoholfrei-Einführungen gelten demnach als strategische und "mengenfähige Spezialitäten". Saisonale bzw. lokale Spezialbiere, wie sie etwa die "Manufaktur" Kaltenhausen braut, müssen sich hingegen nicht unbedingt rechnen. Mit ihnen wird Bierimagepflege betrieben.
Die Fruchtsaftfirma Pago, vor wenigen Wochen an die deutsche Eckes Granini verkauft, gehörte nicht mehr direkt der Brau Union Österreich, sondern der übergeordneten Brau Union AG, war im Heineken-Konzern sozusagen eine Schwester der österreichischen Bierfirma.
(APA)
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