23.11.2023 13:58:00

Wifo-Chef sieht Konjunktur-Stabilisierung, aber noch nicht Turnaround

Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr ortet eine Konjunktur-Stabilisierung in Österreich. "Wir sehen eine Bodenbildung, aber noch nicht den Turnaround", sagte Felbermayr am Donnerstag vor Journalisten in Wien. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) erwartet laut Oktober-Prognose für das Gesamtjahr 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,8 Prozent und im kommenden Jahr ein Plus von 1,2 Prozent. "Es bleibt sehr fragil, die Risiken für den Aufschwung sind da."

Der heimische Wirtschaftsaufschwung soll 2024 von einem erstarkten Konsum angetrieben werden, weil die Reallöhne steigen. Das Wifo geht in seiner Konjunkturprognose von KV-Erhöhungen in Höhe der rollierenden Inflation aus. Die Ökonomen erwarten für 2024 einen stabilen Arbeitsmarkt, aber ein weiteres schwieriges Jahr für Österreichs Industrie. Die Weltwirtschaft soll im kommenden Jahr ein unterdurchschnittliches Wachstum verzeichnen.

Mögliche Konjunkturrisiken sind laut Felbermayr eine wirtschaftliche Destabilisierung durch den Immobilienabschwung in Europa sowie etwaige Ausweitungen des Ukraine- und Gaza-Kriegs. Auch die Budgetturbulenzen in Deutschland aufgrund des Verfassungsgerichtsurteils zum Klimafonds seien ein Problem für Österreich, weil es nun beim größten Handelspartner eine Haushaltssperre gebe und viele geplante industriepolitische Maßnahmen der deutschen Regierung (u.a. Industrie-Strompreispaket, Halbleiter-Förderung) auf der Kippe stehen würden. "Die vorsichtige optimistische Aussicht 2024 steht unter großer Unsicherheit", betonte der Wifo-Direktor.

cri/phs

APA
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