EURO STOXX Technology
26.04.2013 17:01:45
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WOCHENAUSBLICK: Dax hängt am Tropf der Notenbanken
Mit schwankungsanfälligen Kursen rechnet die Landesbank Berlin (LBB). "Dax (DAX) und Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) befinden sich weiter im Spannungsfeld zwischen schwachen Konjunkturperspektiven und der lodernden Schuldenkrise auf der einen Seite sowie der Geldschwemme der Notenbanken, niedrigen Bewertungen und fehlenden Anlagealternativen auf der anderen Seite", heißt es in einem aktuellen Kommentar. "Deutlich wurde einmal mehr, wie stark die Märkte am Tropf der internationalen Notenbanken hängen", kommentieren die LBB-Experten die jüngste Rally.
ERWARTUNGEN AN EZB GESTIEGEN
Nach der Zustimmung der G20-Finanzminister zur ultra-lockeren Geldpolitik in Japan und angesichts schwacher Wirtschaftsdaten seien die Erwartungen an weitere Stützungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen. Die von etlichen Beobachtern erhoffte Leitzinssenkung sei nicht ausgeschlossen, doch sie selbst gingen von keiner Veränderung am kommenden Donnerstag aus, so die LBB-Experten. Die durchwachsen gestartete europäische Berichtssaison dürfte zumindest die moderaten Bewertungen an den Börsen stützen.
Laut der Helaba "versprechen Standardwerte aus dem Euroraum nach der laufenden Konsolidierung das größte Ertragspotenzial". Die Anleger hätten die Hoffnung auf eine baldige Konjunkturerholung nach den jüngsten Enttäuschungen wohl abgeschrieben, was mittelfristig Spielraum für positive Überraschungen gebe. Dagegen habe der japanische Aktienmarkt die optimistischen Erwartungen für die lockere Geldpolitik und die Abwertung des Yen "bereits weitgehend abgefeiert". Auch die bislang favorisierten US-Werte hätten ihre beste Phase vermutlich hinter sich.
RISIKEN DROHEN AUS DEN USA
Allerdings müsse auch die EZB mitspielen, damit es in Europa weiter nach oben gehe, betonen die Kapitalmarktspezialisten der Helaba. Eine weitere Zinssenkung bringe wenig für die schleppende Kreditvergabe im Euroraum und sei deshalb "keineswegs ausgemacht". Der Instrumentenkasten der Notenbanken berge inzwischen auch andere Werkzeuge. Damit die neue Woche versöhnlich ende, müssten die Währungshüter diese aber - ähnlich wie ihre Kollegen in den USA und Großbritannien - auch nutzen. Ein Risiko seien die zuletzt deutlichen Erholungsgewinne des Dax: "Grundsätzlich haben steile Trends die Eigenschaft, schnell gebrochen zu werden, so dass ein temporärer Rücksetzer anstehen dürfte."
Die Experten von Bernecker sehen die weitere Entwicklung von der Wall Street bedroht. "Dort zeigt die Markttechnik eine deutlich überkaufte Lage an und auch die Stimmungsindikatoren geben einige Warnsignale", heißt es in der aktuellen "Termin-Börse". Die institutionellen Anleger gingen mehrheitlich von weiter steigenden Kursen aus. "Vor Korrekturen oder gar Trendwenden ist meistens eine gute Stimmung zu registrieren", warnen die Experten. "Wenn der US-Aktienmarkt korrigiert, werden sich die europäischen Aktienmärkte nicht abkoppeln können." Die DZ Bank wies darauf hin, dass bisher etwa ein Viertel der im marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) gelisteten Unternehmen Quartalszahlen vorgelegt und umsatzseitig großteils enttäuscht hätten. So lange die gleichzeitig steigenden Gewinne primär durch Kostensenkungen erzielt würden, fehlten positive Impulse für den US-Aktienmarkt, dem daher Verluste drohten.
ZAHLEN VON ETLICHEN DAX-KONZERNEN
In Deutschland nimmt die Berichtssaison in der neuen Woche deutlich Fahrt auf: Allein aus dem Dax haben etliche Unternehmen Zahlen angekündigt. Den Startschuss geben am Montag die Deutsche Börse (Deutsche Boerse) und Volkswagen (VW) (Volkswagen vz), am Dienstag folgen die Deutsche Bank, Fresenius und deren Tochter FMC (Fresenius Medical Care). Nach einer Verschnaufpause zur Wochenmitte geht es am Donnerstag weiter mit Siemens, BMW, Beiersdorf, Lufthansa (Deutsche Lufthansa) und Infineon (Infineon Technologies). Den Schlusspunkt vor dem Wochenende setzen dann Adidas (adidas) und Continental.
Konjunkturseitig dürfte am Dienstag das deutsche GfK-Konsumklima die Blicke der Anleger auf sich ziehen und tags darauf die Sitzung der US-Notenbank Fed. Diese wird nach Einschätzung der Postbank den Leitzins auf dem aktuell rekordtiefen Niveau belassen. Da auch die Konjunkturdaten der weltgrößten Volkswirtschaft zuletzt enttäuscht hätten, sei ein Ende der Staatsanleihekäufe nicht in Sicht. Am Donnerstag steht dann der mit Spannung erwartete EZB-Zinsentscheid an. Der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag dürfte laut Postbank einen moderat beschleunigten Stellenaufbau belegen./gl/ck/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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