25.11.2010 18:09:31
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WSJ: EU schlägt Verdoppelung ihres 440-Mrd-EUR-Krisenfonds vor
Von Marcus Walker und Matthew Karnitschnig THE WALL STREET JOURNAL BERLIN (Dow Jones)--Die EU-Kommission schlägt angesichts der schwelenden Schuldenkrise in einigen Peripherieländern des Euroraums nach Angaben aus informierten Kreisen eine Verdopplung ihres 440 Mrd EUR schweren Krisenfonds vor. Doch der Vorschlag der EU-Kommission sei auf den entschiedenen Widerstand der Bundesregierung gestoßen, sagten Personen, die mit der Sachlage vertraut sind, am Donnerstag. Eine Verdoppelung des Krisenfonds, der von vielen deutschen Politikern und Wählern ohnehin kritisch gesehen wird, würde die finanzielle Verpflichtung für Deutschland noch weiter erhöhen.
Nach der akuten Schuldenkrise in Griechenland im Mai hatte die EU zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds den Euro-Schutzschirm mit einem Gesamtvolumen von 750 Mrd EUR aufgespannt. Dessen Kernstück besteht aus der europäischen Finanzstabilitätsfazilität (EFSF), die einen Umfang von 440 Mrd EUR hat und von den Euro-Ländern getragen wird.
Der Euro-Schutzschirm könnte in den kommenden Monaten von weiteren Ländern des Euroraums beansprucht werden: Nachdem sich Irland zuletzt unter den Schutzschirm gerettet hat, sind nun auch Staaten wie Portugal und Spanien unter Verdacht geraten, Krisenhilfen beantragen zu müssen. Beobachter bezweifeln jedoch, dass die Mittel des Euro-Schutzschirms für den Kapitalbedarf eines großen Landes wie Spanien ausreichen würden. Eine Verdoppelung würde jeden Zweifel beseitigen.
Bundesbankpräsident Axel Weber hatte zuletzt angedeutet, dass der EU-Krisenfonds aufgestockt werden könnte. "Wenn der Betrag nicht ausreicht, könnten wir ihn erhöhen", sagte Weber, der Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank ist. "Ein Angriff auf den Euro hat keine Chance auf Erfolg." Allerdings rechnet der Bundesbankpräsident nicht damit, dass dieser Notfall eintreffen wird.
Webseite: http://europe.wsj.com -Von Marcus Walker und Matthew Karnitschnig, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/apo/sha (END) Dow Jones Newswires
November 25, 2010 11:36 ET (16:36 GMT)
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