30.12.2014 15:38:32
|
XETRA-SCHLUSS/DAX beendet mageres Börsenjahr 2014
Von Manuel Priego-Thimmel und Michael Denzin
Mit deutlichem Kursminus hat sich der Dax am Dienstag aus dem Börsenhandel 2014 verabschiedet. Ein Abschlag von 1,2 Prozent drückte den Index auf 9.806 Punkte zurück. Die von vielen erträumte Marke von 10.000 Punkten wurde damit am Jahresende verfehlt. Die Jahres-Performance des deutschen Vorzeige-Index fiel insgesamt äußerst mau aus: Schmale 2,65 Prozent Plus konnten im DAX seit Jahresbeginn aufgeboten werden.
Anleger bekamen damit erneut zu spüren, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Nach zwei starken Aktienjahren ist der DAX 2014 in eine breite Seitwärtsbewegung übergegangen. Auf dem falschen Fuß erwischte die Anleger die Krise in der Ukraine. Daneben stellten sich wieder einmal die Wachstumserwartungen für die Eurozone als zu hoch heraus. Der Kontinent leidet noch immer unter den Nachwirkungen der Finanzkrise und der geplatzten Immobilienblase in der Peripherie. Für Unsicherheit sorgte auch die US-Notenbank. Diese wickelte im Oktober ihr Wertpapierkaufprogramm ab und bereitete die Anleger auf erste Leitzinserhöhungen 2015 vor.
Die Freude der Aktienanleger über den Gewinn von 2,65 Prozent im DAX dürfte sich in Grenzen halten. Denn die Aktien-Performance fiel damit deutlich schlechter als am Anleihemarkt aus - dort konnten Investoren über Gewinne von fast 15 Prozent sogar jubeln. Zudem brauchten die Aktienanleger für den mageren Ertrag angesichts starker Kursschwankungen auch noch ein sehr starkes Nervenkostüm: Denn im Jahreshoch stand der DAX bei 10.093 Punkten, im Jahrestief bei 8.355 Zählern. Ein Bandbreite von mehr als 1.700 Punkten.
Erhebliche Kursausreißer gab es auch bei Einzeltiteln. Mit Abgaben von 38 Prozent war das adidas-Papier der größte Verlierer auf Jahressicht im deutschen Leitindex. Die Sanktionen gegen Russland und der Einbruch des Rubels gingen an dem Sportausstatter nicht spurlos vorüber. Aber schon zuvor hatte das Unternehmen Probleme. adidas ist zu sehr auf den Bereich Fußball fokussiert. In der Golfsparte läuft es dagegen überhaupt nicht rund. Die Anleger machten dafür vor allem Managementfehler verantwortlich.
Die Aktie der Deutschen Bank verlor 28 Prozent. Das größte deutsche Bankhaus kam auch 2014 nicht aus den Negativschlagzeilen. Zahlreiche Klagen und damit verbundene hohe Rechtskosten drückten auf die Stimmung. Verluste von 10 Prozent musste das Lufthansa-Papier hinnehmen. Streiks, Überkapazitäten und ein knallharter Verdrängungskampf in der Branche forderten ihren Tribut. Seit Mitte Oktober hat das Papier aber zu einer kräftigeren Erholungsbewegung angesetzt - der Einbruch des Ölpreises macht es möglich.
DAX-Gewinner waren FMC mit Kursaufschlägen von fast 20 Prozent. Die Gesundheitsreform in den USA hatte das Dialysegeschäft nicht so stark belastet wie von einigen Anlegern befürchtet. Auch setzten die Börsianer auf gute Geschäfte im kommenden Jahr. ThyssenKrupp verbuchten ein Kursplus von 20 Prozent. Der Stahlkonzern hat nach langer Durststrecke die Krise überwunden. Nicht nur schreibt ThyssenKrupp wieder schwarze Zahlen. Endlich zahlen die Essener auch wieder eine Dividende.
Bayer schrieb auch 2014 die Erfolgsstory der Vergangenheit fort. Seit Marijn Dekkers die Führung übernommen hat, läuft es für die Leverkusener rund. Die Neuausrichtung hin zu einem reinen Pharmaanbieter geht unter der Führung des Niederländers zügig voran. Im vergangenen Mai kaufte Bayer das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten vom US-Branchenriesen Merck für mehr als 14 Milliarden Dollar. Das Bayer-Papier verabschiedete sich mit Gewinnen von 11 Prozent aus dem Jahr.
Im MDAX führten Gagfah die Gewinnerliste mit einem Kursanstieg von 73 Prozent an. Der Rechtsstreit mit der Stadt Dresden, der die Aktie im Jahr 2011 schwer belastete, ist lange vergessen. Selten war die Stimmung am Immobilienmarkt so gut wie jetzt. Davon kündete auch das Übernahmeangebot durch den Konkurrenten Deutsche Annington im Dezember. Der einstige Highflyer Südzucker brach dagegen um fast 37 Prozent ein. Die Entwicklung des Zuckerpreises gab für die Aktie die Richtung vor. Überkapazitäten prägen den Markt. Besserung ist bislang nicht in Sicht.
Im TecDax war das Dialog-Papier der Outperformer. Im Windschatten von Apple schaffte die Aktie ein Kursplus von 88 Prozent. Der Chiphersteller erzielt drei Viertel der Umsätze mit dem Techgiganten aus Cupertino. Für LPKF lief es nicht ganz so gut. Eine schwache Nachfrage führte zu Verlusten von 41 Prozent in der Aktie des Anbieters von Lasertechnologien.
INDEX zuletzt +/- % DAX 9.805,55 -1,22% DAX-Future 9.840,00 -0,93% XDAX 9.880,25 -0,34% MDAX 16.934,85 -0,56% TecDAX 1.371,36 +0,12% SDAX 7.186,21 -0,58% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
December 30, 2014 09:08 ET (14:08 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 08 AM EST 12-30-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Fresenius Medical Care (FMC) St.mehr Nachrichten
12:27 |
Donnerstagshandel in Frankfurt: MDAX mittags im Plus (finanzen.at) | |
09:29 |
Freundlicher Handel in Frankfurt: MDAX zum Handelsstart im Aufwind (finanzen.at) | |
25.11.24 |
MDAX-Wert Fresenius Medical Care (FMC) St-Aktie: So viel hätte eine Investition in Fresenius Medical Care (FMC) St von vor einem Jahr abgeworfen (finanzen.at) | |
21.11.24 |
XETRA-Handel MDAX nachmittags schwächer (finanzen.at) | |
21.11.24 |
Angespannte Stimmung in Frankfurt: So steht der MDAX am Donnerstagmittag (finanzen.at) | |
21.11.24 |
Minuszeichen in Frankfurt: MDAX präsentiert sich zum Start des Donnerstagshandels schwächer (finanzen.at) | |
20.11.24 |
Minuszeichen in Frankfurt: MDAX sackt letztendlich ab (finanzen.at) | |
20.11.24 |
Handel in Frankfurt: So steht der MDAX am Nachmittag (finanzen.at) |
Analysen zu Fresenius Medical Care (FMC) St.mehr Analysen
26.11.24 | Fresenius Medical Care Neutral | UBS AG | |
21.11.24 | Fresenius Medical Care Equal Weight | Barclays Capital | |
18.11.24 | Fresenius Medical Care Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
15.11.24 | Fresenius Medical Care Halten | DZ BANK | |
12.11.24 | Fresenius Medical Care Neutral | UBS AG |
Aktien in diesem Artikel
adidas ADRs | 108,00 | -0,92% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,74 | 2,16% | |
Deutsche Bank AG | 15,77 | 2,22% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 41,32 | -2,71% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 11,01 | 0,27% | |
thyssenkrupp AG | 3,92 | 2,97% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 418,02 | 0,81% |