28.01.2009 18:48:00
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XETRA-SCHLUSS/Kräftige Erholung - Bankenwerte steigen massiv
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch deutliche Gewinne verbucht und damit die Erholung von den Verlusten der ersten Januarwochen forciert fortgesetzt. Der Dax stieg um satte 4,5% oder 195 Punkte auf 4.519. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 172,0 (Vortag: 128,3) Mio Aktien im Wert von rund 3,71 (Vortag: 2,69) Mrd EUR. Händler sprachen von einer kräftigen Gegenbewegung. Viele Marktteilnehmer, die auf einen baldigen Fall unter die 4.000-Punktemarke gesetzt hatten, seien überrascht worden und hätten ihre Leerpositionen eindecken müssen, hieß es.
Die guten Vorgaben der internationalen Börsen hätten diese Entwicklung noch angeheizt, so Händler. An den Kreditmärkten sind zudem die Risikoprämien für mögliche Ausfälle von Anleihe-Emittenten weiter gefallen. Beobachter werteten dies als Zeichen für einen steigenden Risiko-Appetit von Investoren, von dem Aktien als risikoreiche Anlageklasse erfahrungsgemäß profitierten.
Rückenwind erhielten die Aktien zudem vom GfK-Konsumklima-Index für Februar, der etwas besser als erwartet ausfiel. Nachbörslich tritt der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zusammen. Die Währungshüter dürften den Leitzins unverändert bei 0,00% bis 0,25% belassen. Die Aussagen zur Lage der Finanzindustrie und zur Rezession wurden allerdings mit Spannung erwartet.
Charttechnisch günstig sei der Anstieg über den kurzfristigen Abwärtstrend bei 4.470 Punkten, merkte ein Analyst an. Über den Tag hinaus sei nun Raum bis 4.800.
Medienberichte über die Einrichtung einer "Bad Bank" in den USA, die den Banken faule Wertpapiere abkaufen soll, stützten auch die deutschen Finanzwerte, die prozentual zweistellig klettern. Deutsche Bank lagen mit einem Aufschlag von 22% auf 22,15 EUR an der Spitze des Feldes. Der "Platow-Brief" hatte gemeldet, bei der Deutschen Bank sei das Geschäft im Januar positiv verlaufen. Sehr fest entwickelten sich auch Siemens mit einem Aufschlag von 3,5% auf 46,35 EUR, obwohl das Unternehmen eine Dividende von 1,60 EUR ausgeschüttet hat, die vom Kurs in Abzug zu bringen war.
Gesucht waren auch die Automobilwerte, nachdem Credit Suisse den Sektor hoch gestuft hatte. In der Folge legten Daimler um 6,6% auf 23,48 EUR zu und BMW um 2,2% auf 18,98 EUR. MAN verteuerten sich sogar um 9% auf 33,70 EUR.
Gute Kunde gab es von SAP, die um 5,3% auf 27,60 EUR anzogen. Der Softwarekonzern hat laut Bank of America-Merrill Lynch für das vierte Quartal "sehr solide" Zahlen ausgewiesen, wobei der Lizenzumsatz im Rahmen der Erwartungen gelegen und die Ertragskraft diese übertroffen habe. Grund sei das Ausgabenmanagement gewesen, so die Analysten. Die operative Marge von 39,1% sei ein Rekordwert für das Unternehmen.
Zur Schwäche im starken Gesamtmarkt neigten dagegen defensive Pharma- und Versorgerwerte, die sich allerdings im vorherigen Abschwung viel besser als der Gesamtmarkt geschlagen hatten. So fügten E.ON nur 0,2% auf 26,04 EUR hinzu.
Auch im MDAX stand mit der Aareal Bank eine Finanzaktie an der Spitze der Kursliste. Die Papiere schnellten um 17,8% auf 4,10 EUR in die Höhe. Hannover Rück rückten um 15,6% auf 23,83 EUR vor. Arcandor profitierten von vagen Übernahmespekulationen und verteuerten sich um 16,9% auf 2,14 EUR. Dagegen hinkten Wacker Chemie mit einem Plus von 1,8% auf 57,46 EUR dem Markt hinterher. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag im vierten Quartal mit 120 Mio EUR laut einem Analysten deutlich unter Marktkonsens von 240 Mio EUR.
HeidelbergCement stiegen indes um 9% auf 32,13 EUR vor. Das "Handelsblatt" schreibt, der Vorstand führe Gespräche mit potenziellen Investoren aus dem Inland und aus Asien über eine Beteiligung am Zementhersteller.
DJG/mif/flf Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones NewswiresJanuary 28, 2009 12:15 ET (17:15 GMT)
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