Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
10.08.2010 10:33:12

XETRA-START/DAX fällt unter 6.300 Punkte - China-Daten belasten

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag mit kräftigeren Verlusten in den Handel gestartet. Bis 9.54 Uhr verliert der Dax 1% oder 65 auf 6.285 Punkte und notiert damit schwächer. Neben der Unsicherheit im Vorfeld der für den Abend avisierten geldpolitischen Entscheidung der Federal Reserve belasten vor allem die schwachen Vorgaben aus Asien. Dort leiden die Börsen unter enttäuschenden Handelsdaten aus China.

   Die Wachstumsdynamik der Importe hat sich im Juli auf ein Plus von 22,7% gegenüber dem Vorjahr von einer Zunahme um 34,1% binnen Jahresfrist im Vormonat abgeschwächt. Ökonomen hatten im Mittel ihrer Prognosen für Juli einen Anstieg um 30,2% gegenüber dem Vorjahr erwartet.

   Die US-Notenbank wird am Abend zum Abschluss ihrer dieses Mal nur eintägigen Beratungen über ihren geldpolitischen Kurs entscheiden. Dass die Währungshüter um Federal-Reserve-Chairman Ben Bernanke den Leitzinskorridor von 0,00% bis 0,25% bestätigen werden, gilt dabei als ausgemachte Sache. Allerdings sind angesichts der zuletzt unerwartet schwachen Daten zum Wirtschaftswachstum und zum Arbeitsmarkt in den USA Spekulationen aufgekommen, die Federal Reserve könne - wenn auch in abgeschwächter Form - zu ihren quantitativen Lockerungen zurückkehren.

   Als besonders "heiß" gilt dabei die Wette auf die Reinvestition der Einnahmen aus fälligen hypothekenbesicherten Wertpapieren. Die belaufen sich nach Berechnungen der Commerzbank in den kommenden zwölf Monaten allerdings lediglich auf rund 50 Mrd USD, was angesichts der ins Stocken zu geraten drohenden Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein sein würde.

   Die für den Nachmittag angekündigten übrigen Konjunkturdaten aus den USA dürften vor diesem Hintergrund von den Börsianern geflissentlich ignoriert werden. Auf dem Programm stehen unter anderem die Produktivität und die Lohnstückkosten im zweiten Quartal sowie die Umsätze und Lagerbestände des Großhandels im Juni.

   Der Sektor der Rohstoffproduzenten, zu denen auch die Stahlhersteller zählen, leidet unter den schwachen Importdaten aus China. "Eine geringere Inlandsnachfrage bedeutet weniger Nachfrage nach Rohstoffen und dies wiederum nachgebende Preise", erläutert ein Marktanalyst. ThyssenKrupp geben 1% auf 23,82 EUR, obgleich UBS die Aktie zum Kauf empfohlen hat. Salzgitter verlieren 1% auf 54,54 EUR. HeidelbergCement verlieren 1,8% 37,43 EUR; Goldman Sachs hat am Vorabend den europäischen Bausektor auf "Neutral" gesenkt.

   Als durchwachsen werden im Handel die Zahlen von Hannover Rück für das zweite Quartal eingestuft. Nach der guten Wertentwicklung verliert der Titel 2,4% auf 37,28 EUR. Für Allianz geht es 1,4% auf 90,10 EUR nach unten, während Munich Re 0,7% auf 108 EUR nachgeben.

   Derweil spricht ein Händler von guten Quartalszahlen von Symrise. "Dass Symrise das ohnehin schon ungewöhnlich gute erste Quartal bei Umsatz und EBITDA nochmals überbieten könnte, damit haben sicher nur wenige gerechnet", sagt der Händler. Die Marge sei um einen Prozentpunkt auf 22,3% gestiegen und habe damit die Analystenschätzungen um ein Vielfaches übertroffen. Symrise gewinnen 1,4% auf 19,36 EUR.

   Die Zahlen von GAGFAH zum zweiten Quartal belasten dagegen die Aktie. Besonders sauer stößt Marktteilnehmern dabei die auf 0,10 EUR je Aktie halbierte Dividende auf. "Kleinere Häuser hatten zwar eine Kürzung erwartet, eine ganze Reihe größerer Häuser hat aber mit einer stabilen Ausschüttung gerechnet", sagt ein Marktteilnehmer. Die Aktie könnte nun aus einigen Dividendenportfolien entfernt werden. Gagfah verlieren 7,8% auf 6,03 EUR.

   TUI verlieren mit einem Minus von 3,6% auf 7,99 EUR ebenfalls deutlich. "Schwache Zahlen von TUI Travel waren erwartet worden, allerdings nicht der gesenkte Ausblick", sagt ein Händler mit Blick auf die Kursverluste. TUI Travel hat für das laufende Geschäftsjahr nunmehr ein Ergebnis am unteren Ende der Erwartungen in Aussicht gestellt, allerdings nannte CEO Peter Long bei Vorlage des Drittquartalsergebnisses weiter keine konkreten Ziele.

   Unter Druck geraten auch QIAGEN nach dem Ausweis ihrer Quartalszahlen. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis des Unternehmens im zweiten Quartal lägen unter den Konsensprognosen. Den Ausblick habe Qiagen hingegen "erwartungsgemäß" bestätigt. Die Aktie gibt im frühen Handel 1,7% auf 14,54 EUR nach.

   Nach der Anhebung der Jahresziele gewinnen JENOPTIK 1,8% auf 4,63 EUR. Die Anleger dürften auch im weiteren Verlauf keine Kursrakete zünden, glaubt ein Händler. "Seit Mitte Juli hat die Aktie um rund 16% zugelegt, und die Konsensschätzungen für 2010 liegen bereits nahe an den gestern veröffentlichten Prognosen", heißt es zur Begründung.

DJG/mpt/raz (END) Dow Jones Newswires

   August 10, 2010 04:01 ET (08:01 GMT)

   Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 01 AM EDT 08-10-10

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