19.02.2008 17:54:00
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Zigarettenindustrie gründet neuen Verband - ohne Branchenführer
Auslöser für das Ende war der Austritt von Philip Morris. Der Marlboro-Hersteller bleibt dabei. "Wir werden da nicht mitmachen, wenn ein Verband gegründet werden soll", sagte eine Sprecherin der Philip Morris GmbH in München. Hintergrund sind nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch) weiterbestehende Meinungsverschiedenheiten über die Regulierung der Tabakwirtschaft. Philip Morris spricht sich für den Schutz vor allem von Kindern und Jugendlichen aus und lehnt eine Ausdehnung des Tabakwerbeverbots nicht ab.
Der VdC, der die Interessen einer Branche mit knapp 9000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Euro (2006) vertrat, galt als einer der einflussreichsten Lobbyverbände. Die Mitglieder nach dem Austritt von Philip Morris sollen auch die des neuen Verbandes sein: die British American Tobacco (Germany) GmbH, die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH (beide Hamburg), die Gallaher Deutschland GmbH (Unterschleißheim), JT International Germany GmbH (Köln), Tabak- und Cigarettenfabrik Heitz van Landewyck GmbH (Trier) sowie die Joh. Wilh. von Eicken GmbH in Lübeck.
Die Bundes-Drogenbeauftragte Sabine Bätzing rief die Krankenhäuser am Dienstag dazu auf, bereits bestehende Rauchverbote einzuhalten. Die rund 2200 Krankenhäuser hätten eine besondere Verantwortung für gesundes Verhalten, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. In zwölf Bundesländern seien inzwischen Nichtraucherschutzgesetze in Kraft, die auch das Rauchen in Kliniken verbieten. Das heiße aber nicht, dass ein rauchfreies Krankenhaus von allen Mitarbeitern und Patienten akzeptiert werde. Krankenhäuser müssten dabei unterstützt werden, Entwöhnungsprogramme vor allem für langjährige Raucher anzubieten. /vr/DP/sb
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