Alno-Anleihe: Nur für Abgebrühte

Im vergangenen Jahr stand Alno kurz vor dem Exitus: Im Sommer drohte die Insolvenz des zweitgrößten deutschen Küchenherstellers. Doch die Wiederbelebung gelang. Mit einem Mix aus Schulden­erlass, Stundungen und einer Kapitalerhöhung kam das Unternehmen wieder auf die Beine.

Als Teil des Sanierungskonzepts bringt Alno nun eine Anleihe auf den Markt. Vom 29. April bis 10. Mai kann das Papier gezeichnet werden.
Mit dem Geld aus der Anleihe­emission — bis zu 45 Millionen Euro sind möglich — will Alno in erster Linie sein Geschäft ausbauen. Besonders im Ausland möchte der Küchenhersteller seinen Umsatz erhöhen. Im Visier hat er die Wachstumsmärkte USA, China und Russland.

Ein Teil des Geldes soll aber auch für Akquisitionen im Inland bereitstehen. Die Küchenproduktion der möglichen Übernahmeziele will Alno in die eigenen Werke in Pfullendorf und Enger integrieren, die nicht ausgelastet sind.

Nach der umfangreichen Kur im vergangenen Jahr geht es Alno wieder besser. Eine große Kapitalerhöhung wurde dazu genutzt, die Schulden vollständig abzubauen. Bei nahezu gleichbleibendem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich das Ergebnis 2012 deutlich. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 36 Millionen auf 16,9 Millionen Euro. Die Erwartungen des Konzerns von zehn Millionen Euro wurden damit deutlich übertroffen.

Zu hohes Risiko
Zwar sieht es so aus, als würde der Turnaround gelingen. Dennoch ist die neue Anleihe ein riskantes Investment — zu riskant für die meisten Anleger. Denn noch lässt sich nicht sagen, ob das Unternehmen nachhaltig Erfolg haben wird. Das vorhandene Risiko lässt sich auch mit einem Kupon von 8,5 Prozent nicht versüßen.