FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutscher Staatsanleihen haben am Montag anfängliche Kursaufschläge wieder abgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,10 Prozent auf 135,09 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 2,18 Prozent.

Sorgen über eine harte Landung der US-Wirtschaft hatten zunächst die Festverzinslichen gestützt. Am Nachmittag belasteten jedoch besser als erwartet aufgefallene US-Daten die Anleihen.

Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hatte sich im Juli stärker verbessert als erwartet. Der entsprechende ISM-Index signalisiert jetzt auch wieder wirtschaftliches Wachstum. "Nachdem das Pendant der Stimmungsumfrage im Verarbeitenden Gewerbe enttäuscht hatte und weiter gesunken ist, liegen die Wachstumshoffnungen in den USA vor allem auf dem Dienstleistungssektor", kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Die US-Wirtschaft sollte im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben, auch wenn die Dynamik im zweiten Halbjahr insgesamt wohl schwächer ausfallen wird als im ersten."

In der vergangenen Woche haben ernüchternde US-Konjunkturdaten die Erwartungen an Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed verstärkt. Die Verunsicherung über die künftige Entwicklung in den USA belastete die Aktienmärkte in Asien und Europa und sorgte zunächst auch für eine stärkere Nachfrage nach festverzinslichen Papieren. Am Freitag hat ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Verunsicherung angefacht.

Die Daten würden die Frage aufwerfen, ob eine Rezession in den Vereinigten Staaten nach dem beispiellosen Zinserhöhungszyklus wirklich vermieden werden könne, schrieb Hauke Siemßen, Anleiheexperte bei der Commerzbank. Dies habe Erwartungen an eine Notfallzinssenkung durch die Fed geschürt. An den zuletzt stark gestiegenen Bewertungen an den Anleihemärkten dürfte sich angesichts der niedrigen Risikoneigung und der Rezessionssorgen so schnell nichts ändern./jsl/he