von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Unter der Konjunkturabkühlung in China leiden viele Firmen - aber nicht Starbucks. Die US-Kaffeehauskette, die 1999 den ersten Laden in der Volksrepublik eröffnete, erfreut sich bei den traditionell eher Tee trinkenden Chinesen wachsender Beliebtheit. Zu den 2.000 Filialen sollen in den nächsten fünf Jahren 2.500 neue kommen. In keinem anderen Land investiert Starbucks mehr.


"Was China anbelangt, bin ich bullish", sagt Konzernchef Howard Schultz. Auch in Japan, Indien und Südafrika will die Firma aus Seattle die Expansion ­vorantreiben. Den bisher größten Laden plant Schultz aber in New York: Dort soll ein wahrer Kaffeehaustempel mit einer Größe von bis zu 2.500 Quadratmetern entstehen; bei der Suche nach der besten Lage gilt die Fifth Avenue als Option.

Gleichzeitig wird der digitale Service ausgebaut. Um mögliche Wartezeiten in den Filialen zu verkürzen, bietet das Unternehmen über eine App die Möglichkeit, per Smartphone vorzubestellen. Bezahlen können die Kunden dann mit der Kundenkarte, elf Millionen machen davon schon Gebrauch. In den nächsten Jahren will Schultz die Erlöse um zehn Prozent jährlich steigern: "Wir haben unsere besten Jahre noch vor uns."

Um diese Pläne zu finanzieren, legte Starbucks jüngst eine Anleihe über 500 Millionen Dollar auf. Die Schuldenaufnahme ändert nichts am guten Rating: S & P bewertet die Bonds der Kette mit einem "A-", das Rating von Fitch ist mit "A" noch etwas besser, ebenso das "A2" von Moody’s.


Moody’s lobt die solide Finanzpolitik. Tatsächlich hielt sich Starbucks im ­Gegensatz zu anderen US-Firmen mit schuldenfinanzierten Aktienrückkäufen weitgehend zurück. Auch ein möglicher Anstieg des Kaffeepreises würde Starbucks nicht treffen. Der Agentur Fitch zufolge wurde der gesamte Bedarf für das Jahr 2016 bereits zu einem günstigen Durchschnittspreis eingekauft.

Eine Alternative für Anleger, denen die 2021 fällige Anleihe zu lange läuft, ist der Bond, der im Dezember 2018 getilgt werden soll (ISIN: US855244AF63). Dieser bietet einen Kupon von zwei Prozent; beim aktuellen Kurs von 102,05 Prozent bedeutet das eine Rendite von 1,39 Prozent per annum. Bei beiden Anleihen sollten sich Euro-Anleger übers Dollar-Wechselkursrisiko klar sein.

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