von Peter Gewalt, Euro am Sonntag

Immobilien sind in — auch am Markt für Mittelstandsanleihen. So konnte vergangene Woche der Immobilienentwickler Adler Real Estate seine erste Unternehmensanleihe leicht platzieren. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Zeichnungsfrist für das festverzinsliche Papier vorzeitig beendet. Das nun an der Frankfurter Börse gehandelte Adler-Papier stieg zudem in den ersten Handelstagen. Zum Erfolg beigetragen hat die üppige Verzinsung des Bonds und der boomende Wohnimmobilienmarkt in Deutschland.

Denn genau in diesem Segment will das börsennotierte Unternehmen künftig noch stärker aktiv werden, nachdem es sich bisher auf den Bereich Grundstücksentwicklung konzentriert hat. Mit dem frischen Kapital soll daher ein Wohnimmobilienportfolio aufgebaut werden. Vorstandschef Axel Harloff hat vor allem die B-Lagen deutscher Ballungsräume im Visier, die noch vergleichsweise günstig zu erwerben sind und daher ein Wertsteigerungspotenzial besitzen. Derzeit wird etwa über den Kauf von 1.400 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen verhandelt.

Ein gemischtes Bild bieten die ­Finanzdaten des Konzerns. Dies schlägt sich im „BB“-Rating der Anleihe nieder, der damit kein Investment-Grade-Status zugestanden wird. Infolge der Anleiheemission sinkt die Eigenkapitalquote auf einen noch akzeptablen Wert von geschätzten 27 Prozent. Aber das Unternehmen ist profitabel, eine Bedienung der Zinsen daher zu erwarten.

Problematischer erscheint, dass durch die Ausgabe des neuen Bonds die Verschuldung des Konzerns im Verhältnis zum Gewinn deutlich steigt. Investoren müssen beim Kauf der Anleihe darauf setzen, dass die Umsetzung der neuen Geschäftsstrategie Früchte trägt und die künftige Finanzierung reibungslos funktioniert. Anleger sollten daher an der Börse nicht mehr als den Ausgabepreis von 100 bezahlen.

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