18.01.2024 14:30:00

OeBFA - Erste Anleihen-Syndizierung des Jahres mit hoher Nachfrage

Nur rund eine Woche nach der ersten monatlichen Bundesanleihen-Auktion ist die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit einer Dreifach-Syndizierung am Markt aufgetreten. Angeboten wird eine neue 10-jährige Benchmarkt-Anleihe, zudem werden zwei grüne Papiere aufgestockt. Die Nachfrage nach den Papieren ist groß.

Bereits in der ersten Stunde habe das Orderbuch bereits 50 Mrd. Euro verzeichnet, geschlossen wurde es mit 64 Mrd. Euro, sagte ein OeBFA-Sprecher zur APA. Emittiert werden insgesamt 7 Mrd. Euro, davon entfallen 4,5 Mrd. Euro auf die 10-jährige Anleihe und jeweils 1,25 Mrd. Euro auf die beiden anderen Papiere. Das heute geschlossene Orderbuch sei das größte gewesen, das je erzielt wurde, so der Sprecher.

Derzeit ist die OeBFA sehr um Kontaktpflege zu ihren Investoren bemüht. Das liegt daran, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Ende der Anleihenkaufprogramme zunehmend als Investor zurückzieht und sich damit die Investorenbasis zunehmend verbreitert, sagte Markus Stix, Geschäftsführer der OeBFA am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat im Zuge des EZB-Kaufprogramms heimische Bundesanleihen im Wert von rund 117 Mrd. Euro in ihren Büchern stehen. Das seien 38 Prozent der Bundesanleihen, die von nur einem Investor besessen werden, so Stix.

Das Jahr 2023 war am Anleihenmarkt von einer hohen Volatilität und einer zunehmend inversen Zinskurve geprägt. Insgesamt wurden im Vorjahr 79,4 Mrd. Euro an Staatsschulden aufgenommen. Die durchschnittliche Rendite aller Schuldenaufnahmen lag bei 3,30 Prozent, die durchschnittliche Laufzeit der neu aufgenommenen Schulden liegt bei 7,33 Jahren. Für alle vom Bund gehaltenen Schulden liegt die durchschnittliche Laufzeit per Ende 2023 bei 11,1 Jahren. Der durchschnittliche Zinssatz bei 1,79 Prozent.

Aufgrund der höheren Zinsniveaus am Markt wird sich auch der Schuldendienst für den Staat heuer erhöhen. Der Zinsaufwand des Bundes wird für heuer mit 1,09 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesehen. Im Vorjahr 2023 lag er bei 0,85 Prozent des BIP.

bel/cgh

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